Weltmeisterliches Wochenende in Oschersleben

Start zum Endurance-WM-Lauf

In der Motorrad-Endurance ging es nach zwei Jahren Pause in Oschersleben wieder mit dem FIM-Weltmeisterschafts-Prädikat an den Start. Über 8 Stunden, von 14.00 Uhr bis 22.00 waren die Teams unterwegs. Allerdings kam die ganze Meute nur eine Runde weit, dann crashte die Startnummer 67, die Suzuki vom MCP Starteam und ging in Flammen auf. Die erste Safetycar-Phase folgte. In der Spitzengruppe fahrend (Trainingsdritter) verlor dann Igor Jerman vom Team Monster Energie Yamaha-YART seine Maschine. Als er vom Kiesbett wieder auf das Gras kam, musste er ein zweites Mal zu Boden wo er unter dem Motorrad zu liegen kam und anschließend ging es in die Box.

David Checa mit seinen spektakulärem Fahrstil
Hier verliert das Team Team Monster Energie Yamaha-YART seine Spitzenposition

Nach einer knappen Stunde kamen Roman Stamm und Anthony West aneinander, was die nächste Saftycar-Phase mit sich brachte. Der aufgebrachte West konnte am Erstürmen der Bolliger-Box gerade noch gehindert werden. Durch diesen Zwischenfall fiel des Team des Qatarischen Motorsportverbandes mit dem ehemaligen GP-Fahrer Anthony West sowie Nina Prinz und Nasser Malki weit zurück und kam am Ende in der Superstock-Wertung auf einen noch glücklichen dritten Platz (Gesamt Siebenter) während das Team Bolliger aus der Schweiz nur Elfter wurde. Nach zwei Stunden zementierte sich die Spitze mit Startnummer Eins S.E.R.T. (Suzuki Endurance Racing Team) vor 99 BMW Motorrad France und GMT 94 Yamaha France. Die Honda TT Legends mit Cameron Donald, John McGuinness und Jason O´Halloran folgten als viertes Team in noch der gleichen Runde wie die Führenden.

Der Crash von Michal Filla war der Anfang vom schwarzen Wochenende von Penz

Dann legte Michal Filla vom Penz13-Kraftwerk-Herpigny Racing Team des Böhleners Rico Penzkofer seine Maschine spektakulär ins Kiesbett, aber konnte aus eigener Kraft die Box wieder erreichen und auch kurzfristig mit 16 Plätzen Verlust (von 11 auf 27) wieder verlassen. Nach fünf Stunden war nun das Team Monster Energie Yamaha-YART bereits wieder auf Platz 12 vorgefahren, mit der schnellsten Runde des Rennens von 1:27,426. Nach einem weiteren Crash der Startnummer 13, diesmal von Grégory Fastre, musste dieser ins Medical-Center, kam aber später zurück, um die Maschine reglementsgerecht noch in die Box zu bringen, wo diese wieder fahrbereit gemacht werden konnte. Sie belegte am Ende noch den vorletzten 25. Platz. Nach einem Crash zwischen dem zweiten Team von Penzkofer MotoRacingParts Endurance Penz13 und dem gut platzierten Suzuki-Team R2CL stand die dritte Safetycar-Phase an, da hier ausgangs der Hotelkurve der Krankenwagen auf die Strecke musste. Am Ende war die oben genannte Reihenfolge nach zwei Stunden auch der Endstand, wobei der Erste 313 Runden absolvierte, die beiden folgenden mit Rundenabstand folgten und der Vierte, die Honda TT Legends, vier Runden Rückstand auf den Führenden hatten. In der Tabelle konnte Suzuki die Spitzenposition mit 95 Zählern festigen. BMW zog aber mit 76 Punkten zum Team Honda TT Legends gleich. Die Entscheidung fällt nun beim letzten Lauf, den 24 Stunden von Le Mans am 08.-09. September.

Yamaha Folch Endurance – das bestplatzierte Zweierteam auf Platz 8

In der OPEN-Klasse kämpfte sich das Team RS Speedbikes Racing mit Lars Albrecht, Andreas Hanke und Tobias Kollan nach vorn und siegte (Gesamtrang 13), während das Team TSV Völpke powert by Schubert mit den Fahrern Daniel Bergau, Udo Reichmann und Björn Stuppi auf einer BMW S 1000 RR – bis zur fünften Stunde vorn liegend – den zweiten Platz belegte (Gesamtrang 15).

Start zum Gold Race

Der zweite Top-Veranstaltungspunkt, erstmals im Rahmen der Speedweek, war der sechste Meisterschaftslauf zur Sidecar-WM. Das Sprintrennen gewann Jörg Steinhausen/Grégory Cluze trotz eines miserablen Starts vor Pekka Päivärinta/Adolf Hänni, die aus der zweiten Startreihe kamen. Tim Reeves/Ashley Hawes wurden Dritte. Die Viertplatzierten Markus Schlosser/Thomas Hofer wurden nachträglich disqualifiziert und reisten vorzeitig ab. Das Sonntagsrennen über 21 Runden begann in der Reihenfolge Steinhausen/Cluze, Birchall/Birchall, Päivärinta/Hänni und Reeves/Hawes.

Letztendlich Sieger Birchall-Birchall

Nach einem Unfall in der 14 Runde in der Startkurve, nutze Päivärinta die „Chance“ und fuhr unter Gelb auf die zweite Position. Nachdem er sich auch noch auf Eins gefahren hatte, führte er rundenlang das Feld an, bis die Rennleitung eine Durchfahrtsstrafe verhängte. Zwischenzeitlich passierten auch noch Birchall/Birchall und Reeves/Hawes den nachlassenden Steinhausen und kamen in dieser Reihenfolge ins Ziel. Päivärinta/Hänni wurden so abgestraft noch Fünfte.

Auch die ICGP (International Classic Grand Prix) brachte WM-Flair in die Börde, wenn auch das vergangener Tage. Hier konnten sich so bekannte Weltmeisterschaftsfahrer wie Guy Bertin oder Eric Saul auf dem Podium feiern lassen. Viele Ostdeutsche kennen diese und weitere Größen noch von den Rennen auf der alten Brünner Naturrennstrecke.

Katja Poensgen mit e-Power

Das Programm umfasste weiterhin Rennen der Super-Mono-Klasse, der KTM SuperDuke Battle, der Classik Superbike und der e-Power-Klasse, die mit neun Startern das bisher größte Feld in Deutschland stellte. Im Hauptrennen über 10 Runden gab es zunächst das erwartete Duell zwischen den hochkarätig besetzten beiden Profi-Teams von Münch Racing (Poensgen, Bergau, Himmelmann) und Zongshen Racing (Linden, Tang, Ho Chi). Im Ziel war es nur noch Yu Tang, der es aus dieser Sechsergruppe schaffte, die Power zu halten. Zweiter wurde Udo Reichmann auf einer Mavizen vor Christian Amendt auf epoBike.

Da auch das Wetter mitspielte, wurde es eine sehr gelungene Veranstaltung. Schön wäre auch, wenn aus den 8 Stunden in Oschersleben wieder ganze 24 würden. Da würden sicher auch die Zuschauer wieder zahlreicher erscheinen. Dank an die Organisatoren, die gezeigt haben, dass man ein sehenswertes WM-Programm auch ohne Dorna auf die Beine stellen kann und das Publikum dabei hautnah einbindet.

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