Premierensiege für Bentley und Mick Schumacher in Oschersleben

Den ersten Paukenschlag gab es schon am Freitagnachmittag im Qualifikationstraining der ADAC GT Masters: Das Team HTP Motorsport holte überraschend mit dem neuen Bentley Continental GT3 und der Paarung Luca Stolz/Jeroen Bleekemolen gleich die Pole-Positions für beide Rennen beim Seriendebüt.


Der Start zum ersten Rennlauf am Samstag gelang Luca Stolz jedoch nicht optimal. Nach der ersten Kurve lag man aufgrund eines Remplers von Dominik Baumann im Schubert-BMW nur auf Position 7. An die Spitzenposition setzte sich Christian Engelhart (von Platz 10 gestartet) im einzigen Porsche des Feldes, der Zakspeed-Mercedes von Asch/Ludwig (von 3 gestartet) folgte vor dem zweiten Bentley von Hamprecht/Schmid. Drei Audi, darunter die beiden R8 von MS Racing, eliminieren sich im Mittelfeld schon vor der ersten Kurve gegenseitig.

Der neue Bentley Continental GT3
Der neue Bentley Continental GT3

An der Spitze waren die Positionen bezogen. Klaus Bachler hatte den Porsche in Führung liegend übernommen. Gegen Ende des Rennens wurde es dann aber noch einmal spannend. Nach zwei spektakulären Ausfällen vom zweiten Bentley mit Hamprecht/Schmid (Einschlag in die Mauer) und dem Audi von van der Linde/Wackerbauer (Radverlust als Folge des Startcrashs) musste das Safety Car ausrücken. Die Aufräumarbeiten dauerten bis zum Ende des Rennens und so siegten Engelhart/Bachler im Porsche 911 von Schütz-Motorsport vor Asch/Ludwig (Zackspeed Mercedes-Benz SLS). Harald Proczyk und Andreas Simonsen holten bei der Premiere des neu formierten HP-Racing-Teams sogleich den dritten Platz im Mercedes Benz SLS. Stolz/Bleekemolen kamen nach Startschwierigkeiten beim Boxenstopp nur auf dem elften Platz ins Ziel und fielen damit sogar noch aus den Punkterängen.

Rahel Frey musste den YACO-R8 abstellen
Rahel Frey musste den YACO-R8 abstellen

Im zweiten Lauf am Sonntag fuhr Jeroen Bleekemolen einen besseren Start. Nur Daniel Keilwitz mit der Roller-Corvette zog vorbei sicherte sich so die Führung vor dem Bentley. Eigentlich hätten die Vierten des ersten Laufes einen souveränen Start-Ziel-Sieg einfahren können, doch vier Runden vor Rennende gab es plötzlich keinen Vortrieb mehr. So kam die zum VW-Konzern gehörende englische Nobelmarke unter den Augen von CEO Wolfgang Dürheimer zum ersten Sieg am ersten Rennwochenende im ADAC-GT-Masters.

Jeroen Bleekemolen (links) und Luca Stolz (rechts)
Jeroen Bleekemolen (links) und Luca Stolz (rechts)

Die Reihenfolge auf den weiteren Podestplätzen glich der vom ersten Rennen. Die beiden Mercedes von Zakspeed und HP kamen auf dem zweiten und dritten Rang ins Ziel. In der Gesamtwertung führen Engelhart/Bachler, die im zweiten Rennen Vierte wurden, mit einem Punkt vor den Rennfahrersöhnen Sebastian Asch und Luca Ludwig.
Das sächsische YACO-Racing Team mit Philip Geipel (Plauen) und Rahel Frey (Schweiz) musste nach einem hervorragenden siebenten Platz (von Position 18 gestartet) im zweiten Lauf das Fahrzeug mit technischem Defekt abstellen.

Mick Schumacher führt das Formel-4-Feld durch die Motorsport Arena Oschersleben
Mick Schumacher führt das Formel-4-Feld durch die Motorsport Arena Oschersleben

Premiere für die neue ADAC Formel 4

Bekannte Fahrernamen der zweiten Generation, ein riesiges Starterfeld von über 35 Nachwuchsfahrern und ein entsprechend furioser Auftakt mit vielen Safty-Car-Phasen, das ist die neue Formel 4.
Mick Schumacher, der Sohn von Michael, startete nach seiner Laufbahn im Kart zu seinem ersten Autorennen von Platz 19. Abgeschirmt von Managerin Sabine Kehm konnte er sich voll auf seine Arbeit konzentrieren. Van Amersfoort Racing betont, ihn wegen seiner Leistung im Kart (Vize-Weltmeister und Vize-Europameister) engagiert zu haben und nicht wegen seines Namens. Dazu kommt noch sein Teamkollege Harrison Newey, der Sohn von Formel 1-Designer Adrian Newey. Zuletzt hat dieses Team Max Verstappen für die Formel 1 vorbereitet.
Nachdem sich die Fahrer im vorderen Starterfeld sortiert hatten, lag der ehemalige Formel-Masters-Pilot und Gesamtvierte der Saison 2014, Marvin Dienst, in der führenden Position. Seine Erfahrung verhalf ihm zum Sieg im ersten Lauf für das neue HTP-Juniorteam, also dem Team, welches in der GT-Serie die beiden Bentley einsetzt. Im zweiten Lauf am Sonntagmorgen war die Strecke noch leicht feucht und wieder konnte Marvin Dienst auf dem schwierigen Geläuf seine Routine in einen Sieg umsetzen. Die umgedrehte Startreihenfolge der ersten 10 Fahrer vom ersten Lauf, bescherte Mick Schumacher die erste Startreihe im dritten Rennen, nachdem er sich im ersten Rennen als bester Rookie bis auf Position neun vorgefahren hatte. In diesem dritten Lauf erwischte er den besten Start und sicherte sich sogleich die Führung, welche er bis ins Ziel nicht wieder hergab.

Teamchef Frits van Amersfoort (2. v.l.) kann stolz auf sein Nachwuchstalent Mick Schumacher (3. v.l.) sein
Teamchef Frits van Amersfoort (2. v.l.) kann stolz auf sein Nachwuchstalent Mick Schumacher (3. v.l.) sein

Erster Sieg im dritten Autorennen seines Lebens und zweimal bester Rookie, so das Fazit für Schumacher-Junior nach seinem ersten Rennwochenende. Marvin Dienst wurde im dritten Lauf Sechster und führt nun die Tabelle an. Die sonst so erfolgreichen Teams von Timo Rumpfkeil (Motopark Academy) und Peter Mücke (ADAC Berlin-Brandenburg) konnten sich beim Auftakt noch nicht in Szene setzen.

Steve Kirsch beginnt die Saison 2015 in Bestform
Steve Kirsch beginnt die Saison 2015 in Bestform

Im Rahmenprogramm fanden Läufe zum Renault Clio Cup (Doppelsieg für Pacal Eberle aus der Schweiz), zum Volkswagen Golf Cup (Sieger Marcus Fluch aus Schweden und Jeffrey Kruger aus Südafrika) und der ADAC Procar-Serie statt. Steve Kirsch aus Oberlungwitz entschied hierbei alle beiden Läufe in der Division 3 mit dem Mini JCW Callenge für sich und mischte kurzzeitig auch die leistungsstärkere erste Division auf.

Kurt Ahrens (früherer Formel 1 und Le Mans-Fahrer) feierte seinen 75. Geburtstag mit Ehrenrunden im Porsche 908/2
Kurt Ahrens (früherer Formel 1 und Le Mans-Fahrer) feierte seinen 75. Geburtstag mit Ehrenrunden im Porsche 908/2
Kurt Ahrens nach seinem Sieg im Formel-3-Rennen auf dem Sachsenring 1966. Sein im Brabham aufgestellter Rundenrekord für Formel-3-Fahrzeuge von 3:12,2 Minuten besteht bis heute.
Kurt Ahrens nach seinem Sieg im Formel-3-Rennen auf dem Sachsenring 1966. Sein im Brabham aufgestellter Rundenrekord für Formel-3-Fahrzeuge von 3:12,2 Minuten besteht bis heute.

Weitere Läufe der ADAC-GT-Masters-Serie mit den Formel 4-Rennen finden u.a. am 03.-05.07. auf dem Lausitzring und vom 28.08.-30.08. auf dem Sachsenring statt. Weitere Informationen finden Sie auf www.adac- gt-masters.de und www.adac-formel-4.de.

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