8. Freies Bergrennen für Jedermann

Viele Bekannte, aber auch viele neue Gesichter beim 8. Freien Bergrennen für Jedermann in Waldau. Und das ist so gewollt. Hier kann jeder mitfahren, der ein abgenommenes Fahrzeug vorweisen kann. Im Herzen Deutschlands treffen sich auf 1950 Meter Asphalt bei 218 Meter Höhenunterschied im mittlerweile achten Jahr Fahrer zum Kräftemessen mit Ihren Fahrzeugen. Wir wollen Ihnen einige der 89 Starter vorstellen.

Am Start gibt der VW-Motor bereits verdächtige Rauchzeichen von sich
Am Start gibt der VW-Motor bereits verdächtige Rauchzeichen von sich

André Heinrich aus Bobritzsch-Hilbersdorf bei Freiberg hat einen Golf 3 aufgebaut und ist erstmals am Start. Der Käfig wurde selbst gefertigt, der G40-Motor soll rund 160 PS leisten. Demnächst will man auf einem Prüfstand die genaue Leistung ermitteln. Beim Freien Bergrennen wollte Heinrich erstmal ankommen und hoffte, dass der Motor hält. Dann wäre dann der erste Schritt geschafft, denn der Sachse ist noch nie bei einer Motorsportveranstaltung gestartet. Leider hielt der Motor nur im Training.

Serge Veyder (rechts) aus Luxemburg
Serge Veyder (rechts) aus Luxemburg

Serge Veyder aus Grevenmacher in Luxemburg hat wohl die weiteste Anreise hinter sich. Mit einem 911 SC und 350 PS im Heck war er ebenfalls zum ersten Mal am Berg. „Wir haben irgendwo einen Flyer gesehen und gesagt: da fahren wir mal hin. Wir fahren hier zum Spaß, alles andere wäre zu schade für das Auto“. Dennoch kann das Fahrzeug samt Fahrer auf Nordschleifen-Erfahrung, Spa-Francorchamps und diverse Track Days verweisen. Dieses Wochenende ist der Start bei der Historic Trophy auf dem Nürburgring geplant.

Olaf Dobberkau im Rallyestil über die Wiese
Olaf Dobberkau im Rallyestil über die Wiese

Lokalmatador Olaf Dobberkau aus Schleusingen ist wohl der Bekannteste in der Starterliste. Jedoch startete er außer Wertung mit seinem Porsche GT3 als Renntaxi. „Ich will den jungen Wilden doch nicht die Pokale wegnehmen“, so der ehemalige Rallyepilot und Waldau-Sieger 2010. Den Rallyesport hat er an den Nagel gehängt, da die Kosten für eine Meisterschaftssaison immer höher werden und keiner etwas für eine Kostenreduzierung unternimmt. Hier fährt er just for fun, genau wie beim Auftakt der Rallye Zwickau am Tag zuvor. Ebenso waren acht Drifttaxis zur Freude der vielen Zuschauer mit von der Partie.

Fährste quer - siehste mehr - die Drifter
Fährste quer – siehste mehr – die Drifter
Der Beste der R.S.O.-Gruppe: Daniel Vogelsang aus Brakel fuhr auf den 11. Platz
Der Beste der R.S.O.-Gruppe: Daniel Vogelsang aus Brakel fuhr auf den 11. Platz

Die R.S.O.-Truppe „Racing Squad Ostwestfalen-Lippe“ reist mit einer ganzen Armada von Fahrzeugen an. Die Sportfreunde aus dem Großraum Höxter-Paderborn nehmen die lange Anreise für diesen Event auf sich, um hier den Asphalt unter ihrem Gummi zu spüren. Bei anderen Veranstaltungen, wie dem Weser-Bergpreis, wird „nur“ mit Gleichmäßigkeitswertung gefahren. In Waldau geht es auf Zeit.

Skoda 130RS
Skoda 130RS

Mit der Startnummer 61 bringt Rico Meusel aus Zittau einen Skoda RS130 an den Start. „Eigentlich ist es ein 110er-Umbau“. Auf die Frage, ob das Fahrzeug eine motorsportliche Vergangenheit hat, antwortet Meusel: „Ich weiß nicht, was die Tschechen vorher damit gemacht haben, aber vermutlich war es ein ganz normales Straßenfahrzeug.“

Auf der richtigen Straßenseite - Der Rechtslenker von Jan Hildebrand
Auf der richtigen Straßenseite – Der Rechtslenker von Jan Hildebrand

Der Rechtslenker im Feld ist Jan Hildebrand aus Dippoldiswalde mit einem Subaru Impreza WRX STi (UK). „Ich wollte immer schon so ein Auto, egal ob Rechts- oder Linkslenker. Mit diesem fällt man natürlich auf. Die Anmeldung ging problemlos. Man benötigt lediglich eine Vollabnahme als EU-Import. Das Fahrzeug hat etwa 300 PS.“ Am Ende reichte es für Gesamtplatz 7 (ohne Gaststarter) und den Klassensieg.

Nach vielen Porsche-Gesamtsiegen und dem Sieg eines Nissan GT-R im vergangenen Jahr, standen in diesem Jahr die Mitsubishi Lancer Evos im Mittelpunkt des Geschehens. Der Sieger hieß Andi Wittmann aus Bad Aibling mit einem Evo 10, drei Sekunden hinter dem Gaststarter Dobberkau. Bernd Grell mit dem Opel-Lotus konnte den zweiten Gesamtrang einfahren. Er fuhr eines von zwei Formelfahrzeugen im Starterfeld.

Zweiter Gesamtplatz für Bernd Grell
Zweiter Gesamtplatz für Bernd Grell
Der Bus-Shuttle brachte das Publikum zu den Zuschauerpunkten
Der Bus-Shuttle brachte das Publikum zu den Zuschauerpunkten

Leider hatten die Organisatoren mit Unfällen in der schnellen Rechtskurve im unteren Streckenteil und damit verbundenen Beschädigungen der vorhandenen Einfachleitplanken am Rennsonntag eine Menge Arbeit.

Freitag und Samstag klangen mit einer Race-Party aus, der Sonntag mit der obligatorischen Siegerehrung. Gut eingebundene Sponsorpräsentationen und eine perfekte Organisation bei diesem Event runden den positiven Eindruck ab. Der Thüringer Wald war wieder eine Reise wert.

Gesamtwertung nach drei Läufen (Wertung der schnellsten Zeit):
1. 98 DOBBERKAU, Olaf Schleusingen Porsche GT3 1:16.06 Gaststarter
2. 62 WITTMANN, Andi Bad Aibling Mitsubishi Lancer Evo 1:19.13 Gruppe 3.2
3. 91 KASPAR, Matthias Oberhof Renault Megane V6 Trophy 1:19.62 Gaststarter
4. 94 ANNEMÜLLER, Kay Schmiedefeld Lancia Delta Integrale EVO 8V 1:20.75 Gaststarter
5. 50 GRELL, Bernd Großheirath Opel Lotus Formel 1:21.16 Gruppe 3.1
6. 57 GÖPFERT, Michael Jüchsen Mitsubishi Lancer Evo 1:22.69 Gruppe 3.1
7. 23 TSCHUGG, Guido Pittenhart Mitsubishi Evo 7 RS 1:22.80 Gruppe 3.2
8. 3 FISCHER, Martin Frauenwald Mitsubishi Evo 1:23.46 Gruppe 1.1
9. 1 MINOR, Mirko Brotterode-Trusetal Mitsubishi Evo 9 1:23.59 Gruppe 1.1
10. 10 HILDEBRAND, Jan Dippoldiswalde Subaru Impreza WRX STi (UK) 1:24.67 Gruppe 1.2

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