– Einst sollte hier Deutschlands größte Rennstrecke entstehen –
Am 30.Mai 1926 fand in Hohnstein, östlich von Dresden gelegen, das erste Bergrennen statt. Der Mercedes-Pilot Merz aus Esslingen siegte mit 3:24,1 min. Ein Jahr darauf war es Huldreich Heußer, der den Berg am Hockstein mit 3:04 min am schnellsten bezwang.
Nach zweijähriger Pause wurde 1930 wieder am Berg gekämpft. Die schnellste Zeit fuhr Rudolf Caracciola auf Mercedes mit 2:12,2 min für 2,6 km gegen eine Armada von Bugatti-Fahrern. 1931 war durch die so genannte Notverordnung mit Sperrung aller Bankguthaben wieder kein Rennen möglich.
1932 wurde Bernd Rosemeyer in der Klasse Motorräder über 500 ccm Zweiter hinter Georg Schwilm. Diesmal hatten die Bugattis mit Hans Stuber (Schweiz) mit 1:56,9 min die Oberhand. Der Leser wird die rasante Geschwindigkeitszunahme in diesen 6 Jahren bemerkt haben. Das hat natürlich auch etwas damit zu tun, dass das Fahrerfeld nun schon die europäische Elite umfasste. Dieser Umstand lockte auch 60.000 Besucher an die Strecke.
Schon am 4.April 1933 wurde die Sächsische Staatsregierung um die Durchführung des Projekts „Hohnstein-Auto-Rundstrecke“ gebeten. Mit einer Denkschrift vom 13.06.1933 wurde ganze Überzeugungsarbeit geleistet und somit die Projekte in Hohenstein-Ernstthal (Sachsenring) oder in Annaberg-Buchholz (Pöhlbergring) in den Schatten gestellt. Auch gegenüber dem 1927 errichteten Nürburgring wurden die Standortvorteile klar herausgehoben. Die Länge mit 10 km, 38 Kurven davon 3 Kehren mit nur 15 Meter Radius sowie einen 4 km-langen Bergabteil ohne größere Kurven und der Höhenunterschied von 194,5 Metern waren die Eckdaten.
Die weit fortgeschrittenen Arbeiten wurden zu Kriegsbeginn 1939 eingestellt, die Eröffnung des „Großdeutschlandringes“ 1940 fand nicht statt. Die Strecke jedoch ist fertig geworden und kann heute noch vollständig befahren werden.