Herbert Stenger gewinnt umstrittene Regenlotterie am Kyffhäuser

In nur drei Monaten Bauzeit wurden die 36 Kurven der Bergrennstrecke auf der B85 in der Nähe von Kelbra komplett erneuert und mit einem neuen Belag versehen. An einigen Stellen wurden für mehr Sicherheit sogar Kerbs angebracht. Beste Vorraussetzungen also für das 15. ADAC-Kyffhäuser Bergrennen des Nordhäuser MSC, dass von Sachsen-Anhalt bis hinauf zum Barbarossas Thron nach Thüringen führt.

Herbert Stenger – mit dem Sieg am Kyffhäuser ist der Berglöwe auf dem besten Weg zu seinem zehnten Deutschen Berg-Meistertitel

Herbert Stenger sicherte sich mit 2:14,73 gleich im ersten Durchgang die Führung. Sein schärfster Konkurrent im Kampf um die Deutsche Berg Meisterschaft, der Schweizer Marcel Steiner, war dabei nur eine halbe Sekunde langsamer. Auf den weiteren Plätzen folgten Bruno Winkler und Uwe Lang.

Bei den Tourenwagen verpasste der Österreicher Herbert Stolz im Porsche 935 DP II den Streckenrekord von Georg Plasa trotz feuchter Strecke im unteren Teil nur um zwei Sekunden und war damit schneller als Norbert Handa und Norbert Brenner.
Lauf zwei versprach ebenfalls viel Spannung, wurde jedoch durch die Rennleitung nach der Hälfte für die Mittagspause unterbrochen. Danach verging eine weitere halbe Stunde für die Beseitigung einer Ölspur, die einer der ersten Wagen auf einen Streckenabschnitt legte, sodass der einsetzende Regen für die zweite Hälfte des Fahrerfeldes eine nasse Strecke bereithielt. Dennoch bekamen die Fahrer keine Möglichkeit auf Regenreifen zu wechseln, einzig Norbert Brenner hatte auf seinem DTM-Opel Astra V8 Regenreifen aufgezogen. Diesen Vorteil konnte der Odenwälder jedoch nicht ausspielen, da er schon kurz nach dem Start auf den Slick-Bereiften Richard Rein auflief und bis zum Ziel keine Möglichkeit zum überholen bekam. Es wurde den Fahrern zu diesem Zeitpunkt nicht einmal die Möglichkeit gegeben ihre Reifen zu wechseln, stattdessen wurde die Strecke für trocken erklärt, was Unmut bei den Fahrer gegenüber der Rennleitung nach sich zog.

Zeitgleich mit Stenger, trotzdem musste sich Uwe Lang mit dem zweiten Gesamtrang zufrieden geben

Auch die Sportwagenpiloten der Gruppe CN konnten sich unter den widrigen Bedingungen nur langsam den Berg hinauf tasten, sodass sich der im Trockenen gestartete Peter Naumann im Sorg-Polo in 2:29,85 die beste Zeit des zweiten Laufs notieren lassen konnte.
Gegen die ungleichen und zum Teil lebensgefährlichen Bedingungen folgte eine Flut von Protesten und Gegenprotesten, bei denen die Rennleitung sich schließlich für die Wertung des zweiten Laufes entschied.
Der dritte und letzte Lauf sollte dann die Entscheidung bringen. Herbert Stenger legte mit 2:36,06 eine gute Zeit hin, doch Uwe Lang war mit speziellen Regenreifen an seinem Osella-BMW noch einmal drei Sekunden schneller als der Bayer. Das Ergebnis war die gleiche Gesamtzeit nach drei Durchgängen für Stenger und Lang, doch dank seiner Fabelzeit in Lauf eins bekam der Stenger den Sieg am Kyffhäuser zugesprochen. Auf Platz drei folgte Marcel Steiner vor Bruno Winkler.

Überraschung: Peter Naumann fuhr dank trockener Piste im 1300ccm Sorg-Polo auf den fünften Gesamtrang
Der verkorkste zweite Lauf kostete Norbert Brenner den Sieg in der Klasse FS/E1

Bei den Tourenwagen profitierte Peter Naumann vom umstrittenen zweiten Lauf und sicherte sich mit dem fünften Gesamtrang auch die Tourenwagenwertung vor Klaus Bernert und Helmut Maier. In der Klasse FS/E1 der Spezialtourenwagen verlor Norbert Brenner im letzten Lauf die Führung an Norbert Handa im Allrad-Angetriebenen Lancia Delta integrale.

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