Sächsischer Sieg beim Endurance-WM-Lauf in Oschersleben

So sehen Sieger aus - Pedro Vallcaneras, Jason Pridmore und Steve Mercer vom Team Penz13
So sehen Sieger aus – Pedro Vallcaneras, Jason Pridmore und Steve Mercer vom Team Penz13

Das Team Penz13.com Franks Autowelt von Rico Penzkofer aus Böhlen bei Leipzig holte beim 8-Stunden-Rennen in der Superstockklasse auf einer BMW S 1000 den Klassensieg und führt nun die Weltcup-Wertung an. Mit den Fahrern Jason Pridmore, Pedro Vallcaneras und Steve Mercer waren sie im Training schon auf Startplatz 10 des Gesamtklassements gefahren, das war Platz 5 in der Superstockwertung. Durch eine kontinuierliche Fahrt und mit dem Glück des Tüchtigen konnten sie zwischenzeitlich auf Gesamtrang fünf vorrücken.

Nach einem Sicherheitsstopp in den letzten 15 Minuten des Rennens sprang der sechste Gesamtrang heraus und der Klassensieg mit einem Vorsprung von einer Minute auf die Verfolger von Motors Event April Motor aus Frankreich. Nun führt das Team in der Tabelle nach 2 Läufen mit 11 Punkten und kann beim Saisonabschluss die Titelverteidigung perfekt machen. Doch bei den noch ausstehenden 24 Stunden von Le Mans am 21.September, ausgerechnet am gleichen Wochenende wie das Frohburger Heimrennen von Rico Penzkofer, sind noch 40 Punkte zu vergeben.

Die Weltmeisterschaftsläufe der Langstreckenbiker und der Seitenwagengespanne in der Börde waren insgesamt gekennzeichnet von gutem Sport ohne Show und Zirkus. Sogar die Startprozeduren der Rennen waren diesmal so kurz wie nie zuvor. Ein Startcrash beim vorangegangenen Suzuki GSX-R Cup sorgte zudem für zeitlichen Druck.

Der immer wieder spektakuläre Le-Mans-Start
Der immer wieder spektakuläre Le-Mans-Start

Endurance World Championship: „Sachsenpower“

Die Rennleitung hatte sich aufgrund der Wettervorhersage entschlossen jede Minute auszunutzen und startete eine Viertelstunde früher als ursprünglich geplant. Das Rennen sollte zudem diesmal ausschließlich tagsüber stattfinden und nicht in die Dunkelheit hinein, wie in den vorangegangenen Jahren. So fuhr man die 8 Stunden von 12:45 bis 20:45. Viele Teams hatten deshalb die Scheinwerfer komplett abgeklebt. Die Startreihenfolge mit Suzuki Endurance vor BMW Motorrad France und Monster Energy Yamaha zeigte die Markenvielfalt in der Spitze. Das Rennen begann furios. Schon nach einer Runde gerieten das Team Yamaha France GMT 94 und Louit Moto 33 in Person von David Checa und Florian Marino in der Spitzengruppe aneinander. Auch das Völpker Team Schubert mit seiner zweiten Maschine (Hayato Takada, Björn Stuppi und Robin Taborski) kam nur bis zur siebenten Runde. Der schnelle Japaner hatte das Motorrad in den Shell-Esses so weggeworfen, dass dieses lange an der Strecke stand und nicht zur Box zurückgeschoben werden konnte. Aber alle Teams gingen mit mehr oder weniger Rundenrückstand wieder ins Rennen.

Die Spuren des Crashs beim Team Yamaha France GMT94
Die Spuren des Crashs beim Team Yamaha France GMT94

Die Spitze pendelte sich dann schnell ein: Suzuki Endurance Racing vor Monster Energy Yamaha, Team Bolliger Switzerland und BMW Motorrad France. Nachdem die Yamaha mit Broc Parkes, Josh Waters und Igor Jerman zwischenzeitlich an die Spitze kam, ging die Führung nach dem ersten Stopp wieder an Suzuki. Die Bolliger-Kawasaki fiel hinter BMW und auch das Team R2CL Suzuki mit der Startnummer 2 zurück. Zwischenzeitlich fuhr das BMW-Team wieder auf der zweiten Position. Das Kawasaki-Team 3D Endurance Moto Center sorgte für eine kurze Saftycar-Phase.  Zwei kurze Regenschauer verdampften auf dem heißen Asphalt und hatten keinen großen Einfluss auf das Renngeschehen. Das KTM-Endurance-Team, zwischenzeitlich auch durch technische Probleme aufgehalten, hatte nach 5 Stunden einen Unfall, bei dem sogar Krankenwagen ausrücken musste. Aber auch diese Maschine wurde nur kurze Zeit später wieder in der Box gesichtet.

Feuerpause - nach diesem Brand in der Boxengasse fuhr Broc Parkes sogar noch die schnellste Runde
Feuerpause – nach diesem Brand in der Boxengasse fuhr Broc Parkes sogar noch die schnellste Runde

Nach sechseinhalb Stunden werden die Sichtverhältnisse schwieriger. Die Sonne steht tief. Nach einem regulären Boxenstopp brennt plötzlich die an zweiter Stelle liegende Startnummer 7 vom Team Monster Energy Yamaha in der Boxengasse. Beim Wiederaufrichten der vom Fahrer fallengelassenen Maschine, entzündet sich der Kraftstoff stichflammenartig und muss mit einer riesigen Schaumwolke, welche die gesamte Boxengasse kurz eindeckt, gelöscht werden. Doch das Team checkt die Maschine kurz und Broc Parkes fährt mit Wut im Bauch und zwei Plätzen Verlust eine schnellste Runde nach der anderen. Die Reihenfolge nun: Suzuki vor BMW, der Bolliger Kawasaki und der „Burning Yamaha“. Aber sosehr sich das Team Bolliger mit Horst Saiger,  Roman Stamm und Daniel Sutter wehrte, am Ende mussten sie mit 18 Sekunden den Podestplatz noch hergeben.  Auch die Startnummer 2 vom Team R2CL Suzuki war im Feld untergegangen, weitere Unfälle folgten im Minutentakt. Man hatte den Eindruck bei den früheren 24-Stunden-Rennen nie so viele schiebende Fahrer zu sehen wie beim diesjährigen Acht-Stunden-Rennen.  Plötzlich war Penzkofers Team mit der Startnummer 13 auf dem fünften Platz. Acht Minuten vor Schluss kam das in der zweiten Runde gestrauchelte Team Yamaha France GMT 94 nach achtstündiger Aufholjagd von Platz 39 am Penzkofer-Team vorbei und wurde noch Fünfter der Gesamtwertung. Am Sieg von Suzuki Endurance Racing ging heute nichts vorbei. Sie gewannen mit 2 Runden Vorsprung vor BMW Motorrad France. In der dritten Wertung, der Open-Klasse, gewann mit Respektabstand von 17 Runden  das rs-speedbikes-racing-Team mit Lars Albrecht, Tobias Kollan und Filip Altendorfer auf einer BMW S 1000.

Die Gesamtsieger vom Suzuki Endurance Racing Team
Die Gesamtsieger vom Suzuki Endurance Racing Team

Einige Piloten und auch die Boxencrews hatten so ihre Probleme mit den Armbinden. Diese waren diesmal so eng genäht, dass sie am Arm das Blut abdrückten. Die FIM genehmigte daraufhin das Aufschneiden oder Tragen am Handgelenk.

FIM Sidecar World Championship: Podest wie gewohnt

Die WM-Führenden Päivärinta und Hänni (links) mussten sich den Birchall-Brüdern (Mitte) geschlagen geben
Die WM-Führenden Päivärinta und Hänni (links) mussten sich den Birchall-Brüdern (Mitte) geschlagen geben

Die Seitenwagen starteten mit dem Sprintrace über 10 Runden am Samstag. Die Reihenfolge im Ziel lautete für Insider der Szene 2013 nicht unerwartet Bichall/Birchall vor Päivärinta/Hänni und Steinhausen/Hawes. Von Hänni eine großartige Leistung, da er immer noch mit dem gebrochenen Schlüsselbein seine akrobatischen Leistungen vollbringen muss und vor dem Start über starke Schmerzen klagte. Steinhausen verließ genervt ob des wiederum „nur“ dritten Platzes schnell das Siegerpodest.

Hänni kämpft im Boot mit seiner Verletzung
Hänni kämpft im Boot mit seiner Verletzung

Das Hauptrennen am Sonntag wurde nach 4 Runden wegen einsetzenden Regens gestoppt. Päivärinta war gerade darangegangen Steinhausen vom 2. Platz zu verdrängen. Nach dem Neustart, nun wieder auf trockener Strecke, fand sich der Finne plötzlich an fünfter oder sechster Position wieder, während Birchall davonzog. Am Ende des auf 14 Runden verkürzten Rennens war die Reihenfolge – wen wundert es – Birchall/Birchall vor Päivärinta/Hänni und Steinhausen/Hawes. Die WM-Entscheidung steht bei den verbleibenden Läufen in Schleiz am 01.09. und in Le Mans am 21.09. noch aus.

Noch führt Friedrich (5). Der spätere Sieger Rossi (51) lauert bereits unter den Verfolgern.
Noch führt Friedrich (5). Der spätere Sieger Rossi (51) lauert bereits unter den Verfolgern.

ADAC Junior Cup: Sieg von Rossi

Einsetzender Regen nach fünf Tagen Motorradsport auf der Rennstrecke machte diese mit dem darauf befindlichen Gummiabrieb zu einer Seifenbahn. So startete der Junior Cup zunächst mit einem Massencrash von neun Fahrern in den Shell-Esses. Nach dem Neustart mit dezimiertem Starterfeld ging es munter weiter. Auch der Tabellenführende Arnaud Friedrich wurde nicht verschont und rutschte weg. Zwar konnte er weiterfahren, aber ohne Schalthebel mit nur einem Gang war nichts mehr auszurichten. Nach acht Pflichtrunden wurde das Rennen sicherheitshalber erneut abgebrochen. So fiel Friedrich mit 2 Runden Rückstand sogar noch aus der Wertung. Von den verbliebenen 18 Fahrern konnte sich Colin Rossi (SUI) den Sieg sichern. Nico Tietze und Jan Schmidt kamen in diesem Jahr erstmals auf das Podest. Friedrich führt weiter das Klassement an, aber Frossard und Noderer sammelten mit Platz 4 und 5 wertvolle Punkte. Hier steht nun Arnaud Friedrich beim Heimrennen auf dem Sachsenring am 08. September mächtig unter Druck.

Sieger im eRoadRacing wurde der chinesische Zongshen-Werksfahrer Ho Chi Fung
Sieger im eRoadRacing wurde der chinesische Zongshen-Werksfahrer Ho Chi Fung

Die weitere Veranstaltung wartete mit einem gut gefüllten Programm von Cup-Rennen und historischen Läufen auf. Auch der FIM eRoadRacing World Cup war wieder mit von der Partie.

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