Super Sport bei den Supersportlern

Thomas Walther (links) freute sich trotz Zeitstrafe mit Markenkollegin Sarah Heide (Mitte)

Die Supersportler stahlen am Sachsenring beim vierten IDM-Lauf vor 25.000 Zuschauern den Superbikern die Schau. Im Samstagslauf kam Marc Moser (Dieburg, Yamaha) aus der Poleposition nach hartem Kampf mit Günther Knobloch (AUT, Yamaha) zu seinem ersten Sieg. Aber Moser gewann nicht auf seiner Maschine, denn die hatte man ihm am Montag zuvor mit Anhänger und Werkzeug geklaut, sondern auf einer von Michael Galinski kurzfristig zur Verfügung gestellten Ersatzmaschine. Dritter wurde Jesco Günther (Wuppertal, Yamaha).

Mit dem Ersatzmotorrad ganz nach vorn – Marc Moser auf dem Weg zum vierten Platz, nachdem er am Samstag gewann

Am Sonntag dann kurz vor dem Start ein Regenschauer. Das Rennen wurde zum Wet-Race erklärt und alle Teams wechselten auf Regenreifen. Da in der Startaufstellung schon die Strecke abtrocknete, pokerten drei Teams und zogen Trockenreifen auf. Die Fahrer mit den Regenreifen hatten nun die um 2 Runden reduzierte Distanz mit 18 Runden auf trockener Piste zu durchstehen, einige wechselten bei einem Boxenstop wieder auf Trockenreifen. Doch es kam wie es kommen musste, die drei Mutigen hatten das Glück, dass es trocken blieb. Auf der Strecke gewann Thomas Walther (Schleiz, Suzuki), der jedoch auf Grund der Zeitüberschreitung beim Reifenwechsel in der Startaufstellung eine 30-Sekunden Zeitstrafe erhielt und somit auf dem Podest nur Zweiter wurde. Damit gab es den ersten Sieg einer Frau in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft für Sarah Heide (Limbach-Oberfrohna, Suzuki), die 18 Sekunden hinter Walther ins Ziel kam. Kurz vor Schluss geriet der Sieg bei einem kurzen Ausritt in das Kiesbett noch einmal in Gefahr.

Hektische Reifenwahl – Auch beim Sachsen Michael Peh wurde noch bis kurz vor dem Start an der Reifenwahl gearbeitet

Auch dem Dritten im Bunde, den Moskauer Sergei Krapukhin (RUS, Yamaha) konnte ein Ausflug ins Kiesbett während des Rennen nichts anhaben. Vierter wurde als bester Regenreifen-Fahrer Marc Moser, der sich damit als letzter nicht überrundeter Fahrer als heimlicher Sieger fühlen durfte, wären alle Fahrer unter gleichen Voraussetzungen gestartet. Aber wäre, hätte, könnte… Die 23jährige Sarah Heide jedenfalls ließ sich mit Sekt übergießen, während sie Ihre eigene Flasche nicht anrührte und stand anschließend eine gefühlte Ewigkeit Journalisten und Fotografen zur Verfügung. Nach drei Jahren im ADAC Junior-Cup fährt Sie bereits im vierten Jahr in der Supersportklasse und konnte hier lediglich 2009 fünf Punkte mit zwei 14. und einem 15. Platz einfahren. Wir würden Ihr wünschen, dass damit der Knoten geplatzt ist.

IDM Superbike

Dario Giuseppetti (32) geht an Martin Bauer (45) vorbei
Sascha Hommel stürzt in der letzten Runde am Queckenberg

Die Pole holte sich der erstmals nach seinem Sturz in Oschersleben wieder startende Dario Giuseppetti (Berlin, Ducati). Zuvor hatte er noch über Schmerzen im Knie geklagt und war sich über seine Chancen am Sachsenring wohl nicht so recht sicher. Im ersten Lauf kämpfte er sich zunächst an die Spitze, welche er nach dem Überholmanöver von Martin Bauer (AUT, KTM) in der Startkurve rasant ausbaute. Giuseppetti gewann vor Bauer und dem Gesamtführenden Matej Smrz (CZE, KTM). Im zweiten Rennen gab es nach der vierten Runde die rote Flagge bei einsetzendem Regenschauer. Beim Neustart gab es teils heftige High-Speed-Abflüge von Bauer, Smrz, Ranseder und Wahr so dass der Spitzenkampf nur noch zwischen Giuseppetti und Karl Muggeridge (AUS, Honda) ausgetragen wurde. Der Berliner hatte jedoch seinen Konkurrenten fest im Griff und sicherte sich auch den zweiten Sieg. Dritter wurde mit Damian Cudlin (BMW) ebenfalls ein Australier. Bauer musste nach seinem Sturz ins Medical Center gebracht werden. So konnte Karl Muggeridge die Tabellenspitze übernehmen. Er war in keinem der bisherigen acht Rennen schlechter als Platz 5. Der Lokalmatador Sascha Hommel (Reichenbach, Yamaha) kam im ersten Rennen auf Platz Neun. In Lauf Zwei machte er Druck auf den Fünften Gareth Jones und stürzte dabei in der allerletzten Kurve.

IDM 125
Der Gaststarter aus der WM, Sandro Cortese (Berkheim, Aprilia) hatte die Konkurrenz in Training und Rennen im Griff, aber nicht mit dem erwarteten Abstand. Die besten IDM-Piloten waren Luca Amato (Bergisch-Gladbach, Aprilia) und Jack Miller (AUS, Aprilia). Der Abstand im Training 0,2 sek/1,2 sek und im Rennen etwas deutlicher mit 7,9 sek/14 sek. Maximilian Eckner (Dresden, Aprilia) kam wegen des Gaststarters Cortese um den Podiumsplatz und wurde Vierter.

ADAC Junior Cup

Klaus Heidel (3) aus Burgstädt blieb im Ziel nur der undankbare vierte Platz, Max Maurischat (18) gewann

Zum Auftakt des Rennsonntages gab es ein spannendes Rennen der jüngsten Motorradsportler. Hier konnte sich der Polesetter Max Maurischat (Hamburg, alle Aprilia) nach einem 14-Runden Kampf gegen den Österreicher Thomas Gradinger und den Deutsch-Griechen Michail Aris durchsetzen. Auf die folgenden Plätze kam geschlossen die sächsische Armada mit Klaus Heidel (Burgstädt), Max Fritzsch (Clausnitz) und Maximillian Kappler (Oberlungwitz). Dabei waren die ersten Fünf innerhalb einer Sekunde beim Zieleinlauf!

Yamaha R6-Dunlop-Cup

Lucy Glöckner (im Hintergrund) verbremst sich, Patrick Vincon (11) zieht davon und gewinnt sein erstes Yamaha-Cup-Rennen

Das Rennen im Yamaha R6-Dunlop-Cup wurde zunächst von einer Vierergruppe bestimmt, welche die Trainigsschnellste Lucy Glöckner anführte. In Runde fünf fuhr sie jedoch völlig unbedrängt in der Startkurve geradeaus und machte das Feld frei für Patrick Vincon (Knittlingen), Jesco Raffin (SUI) und Toni Riedel (Niederfrohna). Auch ein Abbruch und Neustart wegen Regens konnte dieser Reihenfolge nichts anhaben. Lucy Glöckner kam, nachdem sie als Letzte das Rennen wieder aufnahm, über Platz 30 nicht hinaus. Vincon siegte erstmalig im Cup, Raffin führt in der Tabelle.

IDM Sidecar
Leider kann die Seitenwagenklasse das von früheren Zeiten gewohnte Wort „Klasse“ zurzeit nicht bieten. So waren nach einem Crash im Warm up, bei dem der Beifahrer Adrian Kretzer aus dem Boot geschleudert wurde und sich verletzte, nur noch 18 Fahrerpaare am Start. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Trainingsergebnis, Zieleinlauf und Tabellenstand identisch sind: Hock/Becker (Oberursel, LCR Suzuki) vor Päivärinta/Hänni (FIN, LCR Suzuki) und Roscher/Polchow (Großalmerode, LCR-BMW). Ebenfalls waren zu diesem Lauf auch die Meisten der so zahlreichen Besucher schon auf dem Heimweg.

Ehre wem Ehre gebührt
In der „Freien Presse“ vom 20. Juni 2011 steht zu lesen, dass Helga Steudel als erste Frau bereits 1965, ebenfalls auf dem Sachsenring, einen DDR-Meisterschaftslauf gewann. Dabei handelte es sich jedoch um einen Juniorenlauf der 125 ccm-Klasse. Die DDR-Meisterschaftswertung im Rahmen des WM-Laufes gewann Dieter Krumpholz mit einem Zweiten Platz hinter Frank Perris (CAN)

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