Volles Haus beim 45. Frohburger Dreieckrennen

William Dunlop ganz oben auf dem Podest beim „Joey Dunlop OPEN“ in Frohburg

Der MSC Frohburger Dreieck machte das letzte Septemberwochenende zu einem würdigen Saisonfinale 2007. Mit 230 Startern aus zwölf Nationen konnte man einen neuen Melderekord verbuchen und auch die Zuschauer kamen am Rennsonntag reichlich an den Straßenkurs, der seit 1960 befahren wird.
Ein verregneter Trainingstag sorgte zunächst für einige Ausflüge, die aber alle ohne weitere Folgen blieben. Am Sonntag war die Straße dann komplett abgetrocknet und die Fahrer fanden beste Bedingungen für schnelle Rundenzeiten vor.
Sein Heimrennen als Zuschauer verfolgen musste der „Local-Hero“ Rico Penzkofer. Beim Einsatz als BMW-Werksfahrer in der Langstrecken-WM zog sich der Böhlener einen Schlüsselbeinbruch zu. So waren die Rennen der großen Viertakter leider um einen Favoriten ärmer.

3x ganz oben auf dem Podest und 1x Zweiter – Didier Grams

Die Siege in den Rennen der Klasse OPEN/Superstock 1000 musste sich der Limbach-Oberfrohnaer Didier Grams in diesem Jahr mit einem stark fahrenden William Dunlop teilen. Am Samstag hatte Dunlop nach einem Kettenriss seine Sieghoffnungen in der letzten Runde begraben müssen, doch im Sonntagsrennen ließ der Ire mit der schnellsten Rennrunde des Wochenendes nichts anbrennen. Spektakulär schmiss Dunlop die Suzuki um die Kurven des Dreieckskurses. Den Sieg aus dem ersten Lauf konnte Didier Grams diesmal nicht wiederholen und kam mit 2,3 Sekunden Rückstand ins Ziel. Pascal Eckhardt holte sich auf der Yamaha R1 den verbliebenen Podestplatz, nachdem er im ersten Rennen noch den Belgiern Quintens, Verleye und Coopman den Vortritt lassen musste.

William Dunlop (6) vor Didier Grams (26)

Frohburg, das sind zwei Tage Road-Racing pur, und Doppelstarter sind hier nichts Besonderes. Didier Grams startete als klarer Favorit in die beiden letzten Saisonrennen des 3-Nationen-Cups, die er jeweils vor Alex Verleye für sich entschied. Der alte und neue Meister heißt Danny Lannoo, der im ersten Lauf mit seiner Ducati 1098 auf den dritten Platz fuhr. Im zweiten Lauf gelang Udo Reichmann der Sprung auf das Podest. Ihm folgte Thomas Kreutz, der für den MSC Frohburger Dreieck startet, auf der vierten Position.

John Holden und Andy Winkle, die IOM-TT-Zweiten 2007, gewannen die F2-Challenge

Zu den Höhepunkten gehörten, wie in den vergangenen Jahren auch, die Rennen des Seitenwagen Euro-Cups. Am Samstag siegten John Clark/B. Hull (IRL) im Sprint-Rennen vor Dieter Eilers/Achim Freund und Ken Knapton/Jason Miller. Beifahrer Miller hielt die sechs Runden trotz eines Beinbruchs durch und sicherte damit den Euro-Cup-Titel 2007 für das britische Gespann ab. Am Sonntag war der frisch gebackene Meister Ken Knapton dann mit Enrico Becker unterwegs und verteidigte den dritten Platz wiederum mit knappem Vorsprung auf Nicholson/van Lith. Vorn übten Eilers/Freund starken Druck auf Clark/Hull aus, aber einen erfolgreichen Angriff konnte das ostfriesische Gespann nicht platzieren. Clark/Hull behielten die Nerven gingen in dem auf neun Runden verkürzten Rennen ein weiteres Mal als Erste über den Zielstrich.

Sebastien Le Grelle

Für Spannung war auch bei den Supersportlern gesorgt. In beiden Rennen hieß die Reihenfolge auf den Podestplätzen Le Grelle vor Eckhardt und Lannoo. Der IDM-Supersportpilot Sebastien Le Grelle war erstmals in Frohburg zugast und bezeichnete den Straßenkurs vor dem Start als „verrückte Strecke“. Der Belgier ließ in den Rennen jedoch keine Zweifel und führte die Honda zu zwei sauberen Siegen.

Michael Dunlop führt das feld der Klasse bis 250ccm durch die erste Runde

Die bei den Fans beliebten Zweitaktklassen durften auch bei der 45. Auflage nicht fehlen. Der Holländer Hans Smees (NED) wiederholte seinen Sieg in der 250ccm-Klasse aus dem Vorjahr und fuhr fast 15 Sekunden auf Michael Dunlop heraus. Der Ire überquerte die Ziellinie auf der Honda von Rico´s Race World fünf Sekunden vor dem Schleizer Thomas Walther. Mit Jan Roelofs (NED), William Dunlop (IRL) und Henrik Voit (MSC Frohburger Dreieck) waren die Plätze vier bis sechs ebenfalls mit bekannten Namen belegt. Auch Sebastian Le Grelle war hier wieder mit von der Partie, musste seine Honda aber drei Runden vor Rennende mit technischem Defekt abstellen.

Lucy Glöckner erwischt den besten Start und sollte die Führung bis zum Ziel nicht mehr hergeben

In der Klasse bis 125ccm hatte Lucy Glöckner die Möglichkeit sich ihren Sieg von vor zwei Jahren zurückzuholen. Im Training unterstrich sie ihre Ambitionen und schnappte sich die Pole-Position mit einer 3,5 Sekunden schnelleren Trainingszeit als Markus Reiterberger. Im Rennen machte sich die Krumhermersdorferin schnell auf und davon und durfte sich nach zehn Runden als Siegerin feiern lassen. Markus Reiterberger, der wie Glöckner in diesem Jahr im Red-Bull-Rookies Cup fährt, zeigte mit dem zweiten Platz einen guten ersten Auftritt in Frohburg. Auch dahinter waren die Plätze mit den Chemnitzern René Knöfler und Silvio März klar bezogen. Ihnen folgten auf den Positionen fünf bis sechs die Iren Robert und Sam Dunlop.

Dirk Heidolf auf der Eigenbau-Maschine von Ralf Waldmann – 125er-Chassis mit 250er-Viertakt-Motor

Henrik Voit war am frühen Sonntagmorgen der schnellste beim Rennen der IG-Königsklasse. Der Syrauer Road-Racer fuhr auf seiner 250er-Aprilia 17 Sekunden auf Anders Blacha (DEN) heraus. Mario Lindner aus Callenberg belegte den dritten Platz. Die Wertung der 500ccm-Maschinen gewann André Mehlhorn auf Suzuki.
Wie angekündigt kam es zu einem Comeback der 50ccm-Klasse am Frohburger Dreieck. Organisiert vom „Golden 50 ccm Racing Club“ drehte man zur Freude der Fans einige Demonstrationsrunden. Mit dabei waren unter anderem Vize-Weltmeister Aalt Toersen (NED), Gernot Weser (9-maliger DDR-Meister), Ralf Waldmann (zweimaliger Vize-Weltmeister) und viele andere. Auch Grand-Prix-Pilot Dirk Heidolf startete beim Demonstrationslauf auf einem skurrilen Eigenbau von Ralf Waldmann.

Frohburger Dreieck

Mit der 45. Austragung des Frohburger Dreieckrennens machte der MSC Frohburger Dreieck beste Werbung bei Fahrern und Fans für 2008. Vielleicht sieht man dann den einen oder anderen Spitzenfahrer mehr, der dem Reiz des Straßenkurses folgt.

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