12.450 Zuschauer bei IDM in der Motorsport Arena

Feierte einen hart erkämpften Doppelsieg – Martin Bauer

Die besten Voraussetzungen für ein spannendes Rennwochenende der IDM herrschten in Oschersleben. Neben schnellen Rundenzeiten freuten sich die Fans vor allem auf den Einstand von Max Neukirchner in der IDM-Superbike. Die sächsischen Sieghoffnungen wurden leider nur von Georg Fröhlich erfüllt, der wie bereits auf dem EuroSpeedway Lausitz einen souveränen Start-Ziel-Sieg herausfuhr.

IDM Superbike:

Bauer (45), Neukirchner (76) und Andersen (10) fuhren der Konkurrenz in Lauf zwei auf und davon

Zum ersten Mal in dieser Saison griff Superbike-WM-Pilot Max Neukirchner in Oschersleben in das Geschehen ein. Da in der IDM-Superbike ein anderes Reglement als in der Weltmeisterschaft angewendet wird, musste der Stolberger mit erheblichem Trainingsrückstand auf der Suzuki GSX-R 1000 des Suzuki-International-Europe-Teams in das Rennwochenende gehen. Die Trainingssitzungen wurden hauptsächlich zur Einstellung des Fahrwerks genutzt und an schnelle Rundenzeiten war zunächst auch nicht zu denken.

„Dabei ging auch vieles kaputt“, so Neukirchner, der in den Trainings viel Zeit in der Box verbrachte. Unter diesen Voraussetzungen ist die vierte Startposition wesentlich höher einzuschätzen. Auf den Trainingsschnellsten Martin Bauer (AUT/Honda) verlor Neukirchner vier Zehntelsekunden. Michael Schulten durfte seine Kawasaki mit der zweitbesten Qualifikationszeit ebenfalls in die erste Startreihe stellen. Auf dem dritten Startplatz nahm der Norweger Kai-Borre Andersen Aufstellung, der nach dem verpatzten Rennwochenende auf dem EuroSpeedway Lausitz diesmal auf einen Laufsieg hoffen lauerte. Die Sieger des Saisonauftaktes Andreas Meklau (AUT/Suzuki) und Jörg Teuchert (Simmelsdorf/MV Agusta) mussten die Rennen in der Magdeburger Börde von Position acht, bzw. zehn in Angriff nehmen.

Blitzstarter Martin Bauer führt das IDM-Superbike-Feld in die erste Kurve

Im ersten Lauf waren es Martin Bauer und Kai-Borre Andersen, die mit ihren Hondas die Flucht nach vorn antraten. Die Verfolgergruppe um Schulten, Daemen und den Suzukipiloten Stamm, Nebel und Neukirchner verlor Runde um Runde etwa eine halbe Sekunde auf das Spitzenduo. Zu Rennhalbzeit wurde Michael Schulten wie schon in der Lausitz unsanft von seiner Kawasaki abgeworfen.

Max Neukirchner machte das beste aus einem missratenen Rennwochenende – Viele technische Probleme bremsten den Stollberger ein

Martin Bauer hielt sich das gesamte Rennen über wacker vor Andersen und hielt den Norweger in sicherem Abstand hinter. Auch bei den Überrundungen zum Schluss des Rennens ließ der Österreicher nichts mehr anbrennen und feierte einen klaren Start-Ziel-Sieg. Im Kampf um den verbleibenden Podestplatz setzte sich Roman Stamm (SUI/Suzuki) gegen Werner Daemen (BEL/Honda), Stefan Nebel (Velbert/Suzuki) und Max Neukirchner durch. Der Schweizer übernahm damit auch die Führung in der Meisterschaft.

Zwei zehnte Plätze bedeuten den neunten Rang in der Gesamtwertung für Mattias von Hammerstein

Den Start des zweiten Superbikerennens gewann wieder der Blitzstarter Martin Bauer. Diesmal saß ihm aber der derzeitig Achte der Weltmeisterschaft direkt im Nacken. Die Alpha-Technik-Hondas von Andersen und Daemen folgten auf den Plätzen drei und vier. Rundenlang belauerte sich die Spitzengruppe. Neukirchner folgte Bauer wie ein Schatten und sparte sich den Reifen für die Schlussphase des Rennens auf. Drei Runden vor dem Ende übernahm er die Führung, doch eine Überrundung hätte für Max fast das Aus bedeutet. Mit Glück reihte sich der Stolberger wieder auf dem Dritten Platz ein und sicherte sich damit einen Podiumsplatz. Martin Bauer profitierte davon natürlich und übernahm mit dem Doppel die Meisterschaftsführung, denn Roman Stamm stellte seine Suzuki mit Defekt in der Box ab. Kai-Borre Andersen wurde einmal mehr nur als Zweiter abgewinkt, war aber mit dem Ergebnis zufrieden. „Ich fühle mich nicht hundertprozentig fit“ begründete der Norweger seine Lage.
Während sein Teamkollege beide Rennen gewann, reichte es für Steve Mizera (Dresden/Honda) nur für die Plätze 16 und 13. Mattias von Hammerstein (Eisenach/Suzuki) beendete die Läufe gleich zwei Mal auf dem zehnten Platz und damit in den Punkten.

IDM Supersport:

Fast wäre es ein Doppelsieg geworden – Vladimir Ivanov wurde der Sieg im zweiten Lauf nachträglich aberkannt

Die Startaufstellung zum dritten und vierten Lauf der Supersportklasse hätte aus sächsischer Sicht nicht besser sein können. Im Training war nur der Böhlener Rico Penzkofer auf der Triumph Daytona mit seiner Zeit von 1:30,987 unter der Marke von 1:31 geblieben. Den zweiten Startplatz sicherte sich Rigo Richter (Hohenstein-Ernstthal/Honda), der das enttäuschende erste Rennwochenende der Saison anscheinend bestens verarbeitet hatte. Doch die Freude währte nicht lange. Noch im ersten Umlauf kollidierten die beiden Favoriten und mussten das Rennen vorzeitig beenden. Lachender Dritter war der WM-erfahrene Russe Vladimir Ivanov, der seinen Vorsprung bis auf drei Sekunden ausbaute und den Lauf vor Herbert Kaufmann und Sebastien Diss gewann. Kawasakipilot Diss, bisher ohne Sieg in der noch jungen Saison, übernahm damit die Führung.

Ist das der Kampf um die Meisterschaft? Sebastien Diss (96) zog Pechvogel Rico Penzkofer (13) in der Punktetabelle davon, aber schon in zwei Wochen kann der Böhlener kontern

Auf den Start zum Sonntagsrennen musste Rigo Richter leider verzichten. Er hatte nach der Kollision mit Penzkofer starke Schmerzen und hofft nun in zwei Wochen in Assen wieder dabei zu sein. Mit Gaststarter Ghisbert van Ginhoven (NED) rückte dafür eine Ducati in die erste Startreihe vor.

Gaststarter aus der Supersport-WM – Ghisbert van Ginhoven auf der Ducati 749

Am besten kam Sebastien Diss aus den Startlöchern, doch Rico Penzkofer setzte dem Franzosen sofort nach. Die Yamaha-Piloten Ahnendorp und Ivanov hielten ebenfalls den Kontakt zur Spitze. Mit Rennrunden auf Qualifyingniveau bließ der Böhlener zum Angriff. Der 675er Triumph Daytona war das allerdings zuviel. Sie quittierte den Dienst und wieder war „Penz“ an aussichtsreicher Position liegend um wichtige Meisterschaftszähler gebracht. Sebastien Diss und Vladimir Ivanov mussten die Vergabe des Laufsieges nun unter sich ausmachen. Der Russe übernahm nach der Hälfte des Rennens die Führung und hielt diese bis ins Ziel. Bei der technischen Untersuchung der Yamaha Ivanovs wurde jedoch eine Regelwidrigkeit festgestellt, was zum Ausschluss führte. Diss erhielt dadurch die volle Punktzahl und baut seinen Vorsprung gegenüber Kaufmann in der Meisterschaft aus. Auf dem dritten Platz in der IDM-Supersport liegt mit Swen Ahnendorp auch der Dritte des zweiten Laufes.
Sascha Hommel beendete das Rennen nach einem schlechten Start und einem Ausrutscher immerhin auf dem zehten Platz und damit in den Punkten, nachdem er bereits im Samstagsrennen als Zehnter abgewinkt wurde.

IDM 125:

Wieder einmal eine Klasse für sich – Georg Fröhlich hatte in der Motorsport Arena keine Gegner

Wie nicht anders zu erwarten sicherte sich der Wechselburger Georg Fröhlich (Honda) mit über einer halben Sekunde Vorsprung die Pole Position bei den 125ern. Marcel Schrötter untermauerte seine Leistung von vor drei Wochen und stellte seine Honda wieder auf den zweiten Startplatz. Hinter Blake Leigh-Smith (AUS/Honda) ging Marvin Fritz zum erstmals aus der ersten Startreihe in das Rennen. In Reihe zwei hatten mit Toni Wirsing (Chemnitz/Honda) und Patrick Unger (Oberlungwitz/Aprilia) zwei weitere Sachsen gute Chancen auf einen möglichen Podestplatz. Von Startplatz fünf startete der amtierende Meister Robin Lässer, der auf einer Honda des Kiefer-Teams verspätet in die Saison einstieg.

Toni Wirsing erbte den zweiten Platz und bleibt Georg Fröhlich damit in der Meisterschaft auf den Fersen

Mit einem guten Start gelang es Georg Fröhlich sich sofort entscheidend von seinen Konkurrenten abzusetzen. Anschließend konnte er ungestört eine halbe bis eine Sekunde pro Runde zwischen sich und seine Verfolger zu legen. Nach dem Sturz des Australiers Leigh-Smith waren dies in erster Linie Marcel Schrötter und die Kiefer-Piloten Lässer und Fritz. Dahinter stritten die Sachsen Toni Wirsing, Eric Hübsch, Patrick Unger und Sebastian Eckner, sowie der Schleizer Daniel Puffe um die Punkteränge in den Top 10.
Einen Paukenschlag gab es dann kurz vor Schluss in der letzten Kurve. Während Georg Fröhlich das Rennen souverän gewann, legte sich das Verfolgertrio geschlossen in den Kies der Motorsport Arena. Damit kamen Toni Wirsing und Sebastian Kreuziger überraschend zu den Plätzen zwei und drei. Marvin Fritz rollte als einziger der Pechvögel noch über den Zielstrich und erntete dafür sogar noch einen Punkt. Daniel Puffe, Sebastian Eckner und Patrick Unger rückten durch den Zwischenfall auf die Plätze vier bis sechs vor.

IDM Sidecar:

Harald Hainbucher und Peter Adelsberger nutzten die Abwesenheit der Favoriten aus und fuhren einen überlegenen Sieg heraus
Das Verfolgerfeld: Schröder/Burkard vor Göttlich/Koloska, Eilers/Freund, Kornas/Stepien und Hock/Becker

Die Favoriten Schlosser/Hänni, Roscher/Hildebrand und Moser/Waefler fehlten in der Motorsport Arena und so reihte sich das sächsisch-schweizerische Gespann Göttlich/Koloska (Eibau/SUI/LCR-Suzuki) im Training auf dem zweiten Startplatz ein. Das Rennen dominierten Hainbucher/Adelsberger (AUT/Wartenberg) mit ihrer RSR-Suzuki vor einer Gruppe von Verfolgern. Den Schweizern Schröder/Burkard klebten Eilers/Freund, Göttlich/Koloska, Kornas/Stepien und Hock/Becker unmittelbar am Hinterrad.
Hainbucher/Adelsberger fuhren den Sieg sicher ins Ziel. Göttlich/Koloska und Schröder/Burkard verloren ihre gute Ausgangsposition an Kornas/Stepien und Hock Becker, die in der Schlussphase des Rennens vorbeizogen und mit Platz zwei bzw. drei das Podest komplettierten. Auf der Ziellinie sollte es dann noch einmal knapp werden, denn nur fünfzehn Tausendstelsekunden fehlten dem lausitzer Gespann auf den vierten Platz von Schröder/Burkard.

Im ADAC-Junior-Cup feierte Toni Finsterbusch seinen ersten Erfolg. Beim Saisonauftakt war ihm der Sieg noch aberkannt worden, diesmal durfte der Krostitzer seinen Pokal behalten. Auf dem dritten Platz stand mit Ben Gädke (Neuwürschnitz) ein weiterer Fahrer des ADAC Sachsen.

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