Tausende Zuschauer bevölkern den Wald, Grilldunst zieht am Hang entlang, schnelle Wagen röhren den steilen Berg im wilden Drift hinauf. Das 14. Ibergrennen im Heilbad Heiligenstadt hat seinen ganz besonderen Charakter und so kamen Fahrer wie Fans wieder zahlreich an die nur 2050 Meter lange Bergrennstrecke im Eichsfeld. Auch die Innenstadt stand am gesamten Wochenende im Zeichen des Motorsports. Straßen und Fußwege werden zum Fahrerlager umfunktioniert, Anwohner sitzen in ihren Vorgärten und schauen den Fahrern bei den letzten Handgriffen am Rennwagen über die Schulter.
Auf der Strecke kündigte sich schon im Training ein Dreikampf um den Tagessieg an. Marcel Steiner, Jörg Weidinger und Uwe Lang hatten beste Chancen den Streckenrekord von Patrik Zajelsnik (54,017) aus dem Jahr 2006 in den vier Wertungsläufen am Sonntag zu unterbieten.
Am besten gelang dies Marcel Steiner im Martini-BMW. Der Schweizer legte zuerst 53,824 vor und flog im zweiten Lauf in neuer Rekordzeit (53,530) den Holzweg hinauf. Lang und Weidinger machten mit schnellen 54er Zeiten den zweiten Platz unter sich aus. Das Duell ging knapp an den amtierenden deutschen Bergmeister der Sportwagen Uwe Lang. Steiner durfte sich in keinem der vier Wertungsläufe einen Fehler erlauben. Zwei solide Auffahrten in Durchgang drei und vier machten den Sieg perfekt.
Dramatisches trug sich bei den Tourenwagen zu. Bis zum dritten Lauf sah alles nach einem weiteren Divisionssieg für Reto Meisel im Mercedes-Judd aus, doch bei einer unangekündigten technischen Kontrolle konnte die Auspuffanlage des Schweizer keinen Kat vorweisen, was die sofortige Disqualifikation zur folge hatte. Gleiches widerfuhr den Gruppe-H-Piloten Sebastian Schmitt und Michael Wensorra.
Norbert Brenner im Ex-DTM-Opel-Astra-V8 hatte damit alle Trümpfe in der Hand. Nach einem Lenkungsdefekt musste der Walldürner jedoch seinen letzten Lauf an der Leitplanke beenden und verlor den sicher geglaubten Divisionssieg, den Allradler Norbert Handa erbte. Zweiter der Tourenwagendivision und Gruppe-H-Sieger wurde Holger Hovemann, der Markus Wüstefeld bei dessen Heimrennen trotz Hubraumdefizit knapp hinter sich ließ.