Alles auf Anfang – IDM-Auftakt auf dem EuroSpeedway Lausitz

Bei sommerlichem Wetter startete die IDM in die Saison 2007. Mit vielen Neuerungen, vor allem in der Klasse IDM-Supersport soll die Saison noch heißer werden als im letzten Jahr. Dank der Änderung des Reglements war das Supersportfeld mit fünfzig Startern im Training eindeutig das größte. Zusätzlich werden die 600er-Piloten in diesem Jahr zwei Rennen pro Wochenende fahren und mit Triumph kommt eine weitere Marke für den Titel in Frage. 12.150 Zuschauer kamen, um die spannenden Rennen der IDM-Klassen, aber auch des ADAC-Junior-Cup, des Yamaha-R6-Cup und der Schweizer Motorradmeisterschaft zu sehen.

IDM Superbike:

Konnte die Pole-Position in beiden Läufen nicht in einen Sieg umsetzen – Kai-Borre Andersen

Neueinsteiger Kai-Borre Andersen (NOR/Honda) setzte im Qualifikationstraining der Superbikes die schnellste Zeit. Der letztjährige Supersport-WM-Pilot war dabei fast eine halbe Sekunde schneller als der amtierende Meister Jörg Teuchert (Simmeldorf), der in 2007 wieder für MV Agusta an den Start geht. Michael Schulten (Bottrop/Kawasaki) und Werner Daemen (BEL/Honda) machten die erste Startreihe komplett. Erfreulich aus regionaler Sicht war der elfte Startplatz für den Eisenacher Mattias von Hammerstein (Suzuki). Didier Grams (Limbach-Oberfrohna/Suzuki) nahm die Rennen als 14., Steve Mizera (Dresden/Honda) als 17. in Angriff.

Noch vor dem ersten Lauf musste Jörg Teuchert seine MV Agusta abstellen. Der technische Defekt kostete wertvolle Meisterschaftspunkte.

Schon beim Weg in die Startaufstellung gab es für Jörg Teuchert die erste Schrecksekunde. Das Getriebe seiner MV Agusta streikte, wodurch Teuchert zum ersten Lauf nicht starten konnte. Nachdem der erste Startversuch bereits in Runde 1 wegen eines Sturzes des Norwegers Jan Roar Ims abgebrochen wurde, folgte kurze Zeit später ein weiterer, der für den Trainingsschnellsten Kai-Borre Andersen kräftig daneben ging. Der Norweger würgte seine Honda auf der Pole-Position stehend ab und machte so seine optimale Ausgangsposition zunichte. Sein Teamkollege Werner Daemen startete umso besser. Zusammen mit dem Schweizer Roman Stamm (Suzuki) setzte er sich schnell von den Verfolgern ab. Nachlassende Bremsen an Stamms Suzuki in der siebenten Runde bescherten Daemen die Führung, doch der erfahrene Superbiker Andreas Meklau (AUT/Suzuki) holte die gegen Mitte des Rennens die verlorene Zeit Stück für Stück wieder auf und biss sich an das Hinterrad von Daemen heran. Der Führungswechsel ließ nicht lange auf sich warten, denn Meklau fuhr zu diesem Zeitpunkt eindeutig die schnellsten Zeiten, da er die Pirelli-Pneus bewusst beschont hatte. Nur Andersen war schneller und lag nach dem missratenen Start bereits wieder auf Rang sieben. Ein Sturz von Michael Schulten brachte das Verfolgerfeld ordentlich durcheinander und Kai-Borre Andersen konnte sich auf den zweiten Platz verbessern. Andreas Meklau spulte unterdessen unbeeindruckt seine Runden an der Spitze des Feldes ab.

Nach dem ersten beiden Läufen an der Tabellenspitze – Andreas Meklau

Im Ziel gewann er 3,4 Sekunden vor Andersen, der mit seiner Alpha-Technik-Honda einen guten Eindruck hinterließ und Teamkollege Roman Stamm, der sich wieder auf Rang drei verbessern konnte.

Mattias von Hammerstein aus Eisenach könnte in seiner zweiten IDM-Superbike-Saison konstant unter die ersten zehn fahren.

Der zweite Lauf wieß wie schon der erste eine Lücke in der ersten Startreihe auf. Jörg Teuchert war mit seiner MV Agusta zwar wieder einsatzfähig, Michael Schulten konnte jedoch nach seinem Sturz im ersten Rennen nicht mehr in das Geschehen eingreifen. Der österreichische Blitzstarter Martin Bauer zog wieder einmal am besten vom Start weg, ihm folgten Teuchert, Daemen und Stamm. Doch einmal mehr konnte Bauer sein Tempo nur in den ersten Runden halten und viel dann zurück. Der Weg zum Laufsieg war für Teuchert damit frei. Auch Andreas Meklau beobachtete die Spitzengruppe wie im ersten Lauf zunächst von hinten. Zwar musste sich der Österreicher am Ende mit über fünf Sekunden Rückstand dem amtierenden IDM-Superbike-Meister geschlagen geben, übernahm jedoch damit die Führung in der Gesamtwertung. Roman Stamm überquerte wie im ersten Rennen als Dritter die Ziellinie. Mattias von Hammerstein bestätigte sein Ergebnis aus dem ersten Lauf und sammelte mit dem achten Platz wertvolle Meisterschaftspunkte.

IDM Supersport:

Rico Penzkofer wird auf der G-LAB-Triumph als heißer Titelfavorit in der IDM-Supersport gehandelt.

Eine aussichtsreiche Startaufstellung aus sächsischer Sicht gab es in der Klasse Supersport. Hinter dem Trainingsschnellsten Sebastien Diss (FRA/Kawasaki) reihten sich mit Rico Penzkofer (Böhlen/Triumph) und Rigo Richter (Hohenstein-Ernstthal/Honda) zwei Sachsen ein. Komplettiert wurde die markenreiche erste Startreihe durch Herbert Kaufmann (Ismaning) auf Suzuki. Mit Michael Peh (Saupsdorf/Suzuki), der in diesem Jahr wie Kaufmann von der IDM Superbike in die hubraumschwächere Klasse wechselte, stand auf Startplatz fünf ein weiterer sächsischer Fahrer.

Herbert Kaufmann stürzt in Lauf zwei, Sebastien Diss zieht mit der Kawasaki davon

Das Samstagsrennen der Supersportler ging an Herbert Kaufmann. Sebastien Diss folgte auf Platz zwei, Rico Penzkofer konnte mit der Spitze leider nicht mithalten und kam mit fast sieben Sekunden Rückstand auf den dritten Platz. Noch schlechter erging es Rigo Richter. Aus der ersten Reihe schlecht gestartet rutschte ihm bei der Aufholjagd das Vorderrad weg. Der Hohenstein-Ernstthaler beendete das Rennen auf einem punktelosen 27. Platz.
Doch schon in der zweiten Runde des zweiten Laufes verabschiedete sich Herbert Kaufmann aus dem Rennen, indem er seine Suzuki unsanft in der lausitzer Wiese ablegte. Schnell konnten sich deshalb Rico Penzkofer und Sebastien Diss vom Rest des Feldes absetzen. Penzkofer, der sich am Samstag in der Reifenwahl vergriffen hatte war nun für das zweite Rennen besser aufgestellt.

Rico Penzkofer aus Böhlen auf seiner „Triumphfahrt“ im zweiten Lauf der IDM Supersport.

Zwar ließ der Böhlener Diss noch einmal vorbei, spielte aber seine Überlegenheit klug aus und verwies den Franzosen schließlich auf den zweiten Platz. Während Rico Penzkofer den ersten Sieg für den englischen Dreizylinder mit 675 Kubikzentimeter einfuhr überraschte der von Position vierzehn gestartete Kim Phillip (DEN/Suzuki) mit Platz drei. Mit Rigo Richter als Sechster und Michael Peh als Siebenter fuhren zwei weitere Sachsen unter die besten zehn.

IDM 125:

Titelfavorit Georg Fröhlich siegte in der IDM 125.

Schafft Georg Fröhlich nach dem Ausstieg des KTM-Teams endlich den Titel der IDM 125 zu erobern? Gute Chancen hat der Wechselburger Honda-Pilot in diesem Jahr auf jeden Fall und das bestätigte er auch im Training, als er mit 1:48,369 die beste Zeit in den Asphalt brannte. Ihm folgten der ADAC-Junior-Cup-Aufsteiger Marcel Schrötter (Pflugdorf/Honda), Gaststarter Francisco Martinez Gomez (SPA/Aprilia) und der Oberlungwitzer Patrick Unger (Aprilia). In Startreihe zwei nahmen mit Toni Wirsing (Chemnitz/Honda) und Eric Hübsch (Lichtenstein/Aprilia) zwei weitere Sachsen Aufstellung.

Bereits im vierten Jahr in der 125ccm-Klasse, beendete Toni Wirsing das Rennen als Dritter. Für 2008 ist die 250ccm-WM geplant.

Georg Fröhlich machte auch im Rennen klar, dass bei der Titelvergabe 2007 kein Weg an ihm vorbeiführen wird. Souverän fuhr er sein eigenes Rennen von der Spitze des Feldes aus. Marcel Schrötter folgte Fröhlich zwar wie ein Schatten, kam jedoch nie in die Schlagdistanz des WM-erfahrenen Sachsen. Auf einem ungefährdeten dritten Rang fuhr Toni Wirsing ein einsames Rennen.

IDM Seitenwagen:

Das Schweizer Gespann Schlosser/Hänni war in der IDM-Sidecar nicht zu schlagen.

Überlegen dominierte die neue schweizerische Fahrerpaarung Markus Schlosser/Adolf Hänni (LCR-Suzuki) das Training und nahmen den Zweiten Moser/Waefler (LCR-Honda) über eine halbe Sekunde ab. Mike Roscher und der Thüringer Co-Pilot Michael Hildebrandt (LCR-Suzuki) qualifizierten sich als Dritte. Einen schlechten Start erwischten die Trainingsschnellsten Schlosser/Hänni, doch schnell arbeiteten sich Schweizer wieder an die Spitze. Moser/Waefler mussten das Rennen unterdessen mit einem Reifenschaden aufgeben. So erbten Roscher/Hildebrandt den zweiten Platz. Im Ziel lagen sie über eine halbe Minute hinter den siegreichen Schlosser/Hänni. Dritte wurden Harald Hainbucher und Peter Adelsberger auf ihrer RSR-Suzuki.

ADAC-Junior-Cup-Neuling Luca Grünwald zeigte am EuroSpeedway sein Talent und siegte im ersten Saisonrennen

Auch das Rahmenprogramm hatte einiges zu bieten. Im ADAC-Junior-Cup waren mit Toni Finsterbusch (Hohenossig) und Benjamin Eckner zwei Sachsen auf den ersten beiden Startplätzen zu finden. Im Rennen lieferte sich der dreizehnjährige Finsterbusch mit dem gleichaltrigen Luca Grünwald einen packenden Kampf, den er nach zwölf Runden schließlich für sich entscheiden konnte. Doch lange wehrte die Freude nicht, denn nach einer technischen Untersuchung seiner Aprilia wurde Toni Finsterbusch der Sieg wieder aberkannt. Damit erbte Jan Bühn (Kronau) den zweiten Platz und Ben Gädke aus Neuwürschnitz rückte nachträglich auf das Treppchen.

Starkes Rennen von Dominik Vincon im Yamaha-R6-Cup. Nach zwei Siegen im Hyosung-Cup 2006 bewies er, dass er auch auf der Yamaha siegfähig ist.

Im Yamaha-R6-Cup waren es Thomas Rebien (DEN) und Dominik Vincon (Knittlingen), die das Rennen unter sich ausmachten. Im Training sicherte sich der 16jährige Däne mit nur 57 Tausendstelsekunden Vorsprung auf Vincon die Pole-Position. In einem spannenden Rennen zeigte der letztjährige Hysoung-Cup-Pilot, dass er durchaus in der Lage gewesen wäre zu siegen, doch Rebien ließ dem 15jährigen auch bei den Überrundungen keine Chance und fuhr den Sieg ein. Erst acht Sekunden hinter dem Führungsduo kam Michael Götz (Hadamar) ins Ziel. Stefan Kittel aus Bautzen verpasste das Podest mit Platz vier nur knapp.

Das nächste IDM-Wochenende steigt bereits am 18. bis 20. Mai in der Motorsport Arena Oschersleben.

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