Christoph Lampert gewinnt Regenlotterie beim 24. Glasbachrennen

Die vergangen drei Ausgaben des Berg-Europameisterschaftslaufes in Thüringen entschieden die beiden italienischen Spitzenfahrer Christian Merli (Sieger 2017 und 2018) und Simone Faggioli (Sieger 2016) unter sich. Da beide bereits die Maximalpunktzahl der ersten Saisonhälfte auf ihrem Punktekonto haben, konzentrierte sich Faggioli lieber auf seinen Auftritt beim Pikes-Peak-Bergrennen und Merli fuhr einen Lauf zur italienischen Bergmeisterschaft. Folglich wurde bei der 24. Ausgabe des traditionsreichen Glasbachrennens ein neuer Sieger gesucht. Heiße Anwärter auf den Pokal waren nach dem Training der Altmeister Fausto Bormolini, der Luxemburger Guy Demuth und der Österreicher Christoph Lampert, der den deutschen EM-Lauf im vergangenen Jahr hinter den beiden Italienern auf dem dritten Platz beendet hatte.

Guy Demuth

Der Rennsonntag hätte eigentlich trocken bleiben sollen und da das Reglement diesmal nur zwei Wertungsläufe ohne Streichergebnis vorsah, entschloss sich die Rennleitung dazu, am Sonntagvormittag einen vierten Trainingslauf durchzuführen. Eine Entscheidung, die man bald bereuen sollte, denn ausgerechnet eines der Renntaxis, welches nach den jeweiligen Startgruppen die zahlende Kundschaft den Berg hinaufkutschiert, legte zwischen den Posten 18 und 36 eine Ölspur. Auf den Ölfilm fielen alsbald die ersten Regentropfen aus dem bewölkten Himmel über dem Thüringer Wald. So nahmen die Streckenposten bereits ihr Mittagessen zu sich, als der erste Teilnehmer zu einem Wertungslauf startete.

An neue Rekordzeiten war nicht zu denken, denn Schauer in einigen Streckenabschnitten machten die Auffahrt für alle Piloten besonders schwierig. Christoph Lampert gelang auf seinem Osella FA30 dennoch in 2:22,357 die schnellste Zeit vor Guy Demuth im Norma M20FC, der bereits über sieben Sekunden zurücklag. Zwischen die beiden hatte sich noch Thomas Strasser im VW Scirocco aus der 2-Liter-Tourenwagenklasse geschoben, der bei besseren Streckenbedingungen 2:28,562 vorgelegt hatte. Fausto Bormolini drehte sich mit seinem Reynard K02 im ersten Rennlauf am Posten 12 und trat anschließend die Heimreise an.

Im zweiten Lauf zeigte sich das gleiche Bild. Wieder hatten die Rennwagen mit deutlich schwierigeren Bedingungen zu kämpfen, während die erste Startgruppe nahezu trocken das Ziel erreichte. So stand plötzlich Stefan Faulhaber im Opel Kadett aus der 1600ccm-Klasse an der Spitze des Gesamtklassements, vor Hans-Peter Eller sowie seinen „Klassenkammeraden“ Andy Heindrichs und Mikko Kataja. Das illustre Quartett aus dem KW-Berg-Cup konnte schließlich nur noch von den schnellsten Rennwagenpiloten Lampert und Demuth abgefangen werden und Faulhaber durfte damit den Pokal für den dritten Platz in der Gesamtwertung mit nach Hause nehmen. Christoph Lampert blieb als einziger Pilot unter einer Gesamtzeit von fünf Minuten, was ihm mit über 15 Sekunden Vorsprung auf Guy Demuth seinen ersten Sieg bei einem EM-Lauf bescherte.

Ex-Sportwagen-Weltmeister Timo Bernhard fuhr erstmals seit 2012 nicht beim gleichzeitig stattfindenden Langstreckenklassiker in Le Mans, sondern pilotierte seinen eigenen Porsche GT3 R beim Glasbachrennen. Trotz schwieriger Bedingungen gelang ihm der siebente Platz gesamt und der Klassensieg vor Jörg Weidinger, der zur Freude der zahlreichen Fans den legendären Plasa-BMW E36 Judd ausführte.

Erstmals übertrug auch der Mitteldeutsche Rundfunk (mdr) das Renngeschen am Sonntag ab 14 Uhr im Livestream des Onlineangebots.

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