German T.T. lockt Jung und Alt zum Schleizer Dreieck

Classic Motorcycles zu Gast am Schleizer Dreieck

Auf der Naturrennstrecke von Schleiz nutzten auch viele Amateurrennfahrer die Chance ihre Maschinen einmal auszufahren

Zum zweiten Mal nun war die German T.T. auf dem Schleizer Dreieck zu Gast. Eine Veranstaltung die es bestens versteht, die Gegensätze zwischen jung und alt in einem gesunden Verhältnis zu vereinen. Das Konzept der Veranstaltung: Eine Zeitreise durch den Motorradrennsport – trifft hier bei den Teilnehmern und Zuschauern voll ins Schwarze.
Die Klassen Pro Thunder, Sound of Thunder, beahr Boxer Battle, streetFire und Sportbike OPEN sind hierbei den neuzeitlichen Maschinen zugeschrieben. Mit den Thunder Bears bis Präsentationsjahr 1988, Super Bears (PJ 1992) und classic Superbikes (Motor bis 1985) wird das Ganze schon ziemlich Klassisch. Bei den classic Bears/Vintage Bears geht es sogar bis ins Präsentationsjahr 1978 zurück.

Team Classic Motorcycles
3facher Dt. Meister Heiner Butz mit der Blauwal NSU
Die DKW SS 250/39 mit Kompressor von Martin Schneeweiß zeigt nun ihr Geheimnis

Die Ehrenrunde – Lap of Honor – war dagegen den Grand Prix Rennern der Vor- und Nachkriegszeit gewidmet. Das Team Classic Motorcycles mit Profirestaurator Wolfgang Schneider an der Spitze hatte auch dieses Jahr wieder eine Reihe von Rennmaschinen mitgebracht, welche man sonst nur noch aus Museen oder von Bildern her kennt. Nach dem Comeback der 500ccm Kompressor NSU von Wilhelm Herz (gefahren durch seinen Sohn Heinz Herz) im letzten Jahr, durfte dieses Jahr ein DKW SS250 Baujahr 1939 die Fahnen der Kompressor – Ära hochhalten. Ein Motorrad mit besonderer Historie: 1939 wurde die Rennmaschine durch den bekannten Wiener Sandbahnfahrer Martin Schneeweiß gekauft. Dieser ersetzte die serienmäßige Ladepumpe durch einen Kompressor (welcher damals nur den US 250 Werksmaschinen vorbehalten war) um zusätzliche PS in den Doppelkolben-Zweitakter zu hauchen. Die Maschine wurde hellblau lackiert und um den Kompressor herum baute der Österreicher eine Blechabdeckung um die Konstruktion vor neugierigen Blicken zu schützen. Mitte des Jahres gewann er dann den Großen Bergpreis am Großglockner vor dem Werksfahrer Walfried Winkler. Nach dem Krieg tauchte die Maschine in Tschechien wieder auf, gefahren durch Frantisek Juhan. Die Kompressor Abdeckung verschwand und das nun weinrot lackierte Motorrad gab ab sofort ihr Geheimnis preis. Der Zustand der Maschine ist nun nahezu 60 Jahre unverändert und nur technisch restauriert. Das ist aber nur ein Highlight von vielen. Neben der DKW wurden noch weitere Schätze präsentiert. Darunter eine sehr seltene englische 500 ccm Excelsior Maxman von 1937 mit Bronzekopf, NSU SS 600 Bullus oder eine BMW RS 39 von 1939 gefahren vom Deutschen Meister 1968 und 1969, Lothar John. So hochkarätig die Maschinen, so prominent das Fahrerfeld. Ernst Hiller aus Gütersloh, 6maliger Deutscher Meister fuhr, wie konnte es anders auch sein, eine BMW RS54. Sein Sohn Reinhard Hiller hatte einen 500ccm König-Zweitaktrenner mit dabei. Das Starterfeld komplettierte ein Schwarm weiterer Werks- und Privatfahrermaschinen der 50iger und 60iger Jahre. Bei NSU Sportmax, Rennmax Typ „Blauwahl“ angefangen, DKW – darunter auch eine 350ccm 3 Zylinder (singende Säge), Maico, Norton und MZ bis hin zu einer Schnell-Horex – benannt nach Roland Schnell, der Anfang der 50iger Jahre mit Unterstützung der Horex Werke diese DOHC Rennmaschine in einer Kleinserie fertigte und 1952 den Deutschen Meisterschaftstitel gewann.

Man kann sich also schon jetzt auf ein Wiedersehen mit der German T.T. auf dem Schleizer Dreieck freuen – Ciao bis 2007.

BMW Fahrer unter sich v.l. Lothar John, Horst Gailsdorf , Ernst Hiller
…for NSU only

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