Int. Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) am Schleizer Dreieck erneut Zuschauermagnet

Das jährliche Motorradrennen auf dem Schleizer Dreieck erwies sich trotz eines IDM-Promotor-Wechsels im vergangenen Winter und der jahrelangen Unsicherheiten rund um das Dreieck als der Zuschauermagnet im IDM-Kalender. Nach Nürburgring und Zolder/Belgien gastierte die Serie am vergangenen Wochenende wieder in Schleiz. Die Zuschauer (28.500) kamen wie in alten Zeiten und auch die Aussagen der Fahrer zur einzigen nichtpermanenten Rennstrecke im Kalender der Meisterschaft waren durchweg positiv.

IDM Superbike 1000

Markus Reiterberger

Ganz nach Belieben dominierte der Rückkehrer aus der Superbike-Weltmeisterschaft, Markus Reiterberger, die beiden Rennen. Auch wenn sein Start in das erste Rennen nach einem Frühstart aussah, was sich aber nicht erhärtete. Die spannende Frage war, wie sich seine Verfolger aufstellen. Die Antwort ist ziemlich gemischt und bedeutet, dass der Kampf um die Vizemeisterschaft hochinteressant bleibt. Danny de Boer (NED) wurde im ersten Lauf nur Neunter, nachdem er weit zurückgefallen war, im zweiten kam er als Dritter auf´s Podest.

Dominik Vincon begeisterte mit seinem spektakulären Fahrstil

Stefan Kerschbaumer (AUT), einziger Yamaha-Fahrer unter den Tabellenführern, die ansonsten durchweg auf BMW unterwegs sind, ließ mit einem fünften und einem neunten Platz wertvolle Punkte liegen. Jan Bühn konnte aus dem Verfolgerfeld am meisten punkten, wenn auch ungewöhnlich. Im ersten Rennen wurde er Dritter hinter Florian Alt, im zweiten Lauf wurde das Rennen nach einem Sturz von ihm in der Zielschikane nach 12 von 18 Runden abgebrochen. Somit wurde Bühn als sechster gewertet. Der Vierte im Bunde der Verfolger, Dominik Vincon, hatte es in der Hand zweimal Zweiter zu werden, was ihm im zweiten Lauf auch gelang. Im ersten versemmelte er es aber in der letzten Runde mit einem Highsider, kam aber noch als 13. Ins Ziel. Die Gaststarter Johan Fredriks, Marek Cerveny und Petr Biciste aus der IRRC, welche das Rennen als Test für ihren Lauf am dritten Augustwochenende nutzten, kamen nicht unter die ersten 20.

Beinharter Kampf im Mittelfeld der IDM-Superbike

IDM Supersport 600

Die Supersportler, die Ihren ersten Lauf schon am Samstagnachmittag absolvierten, hatten zweimal das gleiche Podium zu verzeichnen: Thomas Gradinger (AUT) vor dem Hohenstein-Ernstthaler Max Enderlein und Kevin Wahr. Hier ist die Spitzengruppe sämtlich auf Yamaha YZF-R6 vertreten. Wahr, der wie Gradinger als Tabellenführer mit 70 Punkten anreiste, hat damit wertvolle Punkte liegen lassen und liegt nun zusammen mit Enderlein auf dem zweiten Tabellenplatz gleichauf. Die nächsten im Klassement Van der Valk (2x Fünfter) und Buchner (Ausfall und Siebenter) haben den Anschluss an das Spitzentrio weiter verloren. Der Gaststarter und Lokalmatador Thomas Walter kam auf die Plätze neun und zehn bei seinem Trainingswochenende für die IRRC-Läufe.

IDM Supersport 300

Die neue Klasse in der IDM hat mit einigen Anlaufproblemen zu kämpfen. So waren die niederländischen Starter hier nicht mit von der Partie und das Starterfeld auf neun Fahrer dezimiert. Dafür griffen Troy Bude und Lukas Franke wieder ins Geschehen ein. In Zolder mussten Sie aufgrund einer in Belgien geltenden Mindestalterregelung pausieren. Für den Tabellenführer Maximilian Kappler aus Oberlungwitz endete das erste Rennen im Krankenhaus. Nach dem Rennabbruch wurde Kappler dennoch als Zweiter nach Bude gewertet.

Max Kappler im Warm-up, da war die Welt noch in Ordnung

Ihm war in der schnellen Seng der Gang herausgesprungen. Glück im Unglück in dieser berüchtigten schnellen Links-Bergabpassage, dass er nirgends einschlug. Beim dritten IDM-Wochenende in zwei Wochen in Assen will er wieder fit sein. Im zweiten Lauf siegte der Gaststarter Tim Georgi (im ersten Lauf nur Vierter) vor Bude. Auf dem dritten Rang kam Jan-Ole Jähnig bei beiden Rennen ins Ziel. Die Spitzengruppe startet in dieser Klasse durchweg auf Yamaha YZF-R3. Das Klassement ist hier noch komplett offen, zum einen durch die Zolder-Regelung und nun durch Kapplers Sturz. Dennoch führt nach den Läufen in Schleiz im Gesamtklassement weiterhin Maximilian Kappler vor Jähnig.

Yamaha R6-Dunlop Cup

Mit einem vollen Starterfeld geht der Yamaha R6-Dunlop-Cup auch ins 40. Jahr seines Bestehens. In Schleiz gab es zweimal das gleiche Podium: Tabellenführer Marc Zellhöfer vor Christoph Beinlich und Marco Fetz. Die unmittelbaren Verfolger von Zellhöfer, Kamil Krzemien (POL) (8. Platz und Ausfall) und Andreas Klambauer (verletzungsbedingt nicht am Start), machten es dem Tabellenführer nun leicht, seinen Vorsprung mit weiteren guten Resultaten zu sichern. Moritz Jenkner, der Sohn von ex-GP-Fahrer Steve Jenkner aus Hohenstein-Ernstthal, verzeichnete im ersten Lauf einen guten 11. Rang, wurde im zweiten Lauf allerdings nur 28.

IDM Sidecar

Das schweizer Team Markus Schlosser/Thomas Hofer reiste mit der Idealpunktzahl von 100 Punkten nach Schleiz, doch auf dem Dreieck mussten sie erstmals Federn lassen. Die niederländischen Vorjahresmeister Bennie Streuer/Gerard Daalhuizen gingen aus dem ersten Lauf als Sieger hervor, während im zweiten Lauf nach anfänglichem Kampf Schlosser/Hofer davonzogen.

Rundenlanger Kampf zwischen Schlosser-Hofer und Streuer-Daalhuizen, dann zogen Schlosser-Hofer auf und davon

Dritte wurden jeweils Josef Sattler/Uwe Neubert auf ihrer LCR-BMW, während die ersten beiden Teams jeweils einem Suzuki-Triebwerk vertrauen. Die bisher einzigen wirklichen Verfolger der Tabellenführer, André Kretzer/Manfred „Yeti“ Wechselberger, konnte in Schleiz in beiden Läufen jeweils nur die Blechmedaille (4. Rang) abholen. Damit kann das Team Schlosser beruhigt in die weiteren Rennen starten.

Abgerundet wurde die Veranstaltung auf der 3,805km langen Traditionsrennstrecke durch je zwei Rennen zum Suzuki GSX-R 1000 Cup und zum neuen Twin 700 Cup, der zwar für weitere Marken offen ist, bei dem aber zunächst alle Teilnehmer auf die Suzuki SV 650 vertrauen. Dennoch wies der Twin 700 Cup schon ein volles Starterfeld auf.

Die Veranstaltung in Schleiz zeigt, dass kämpferisch guter Motorsport nicht unbedingt besonders spektakulär sein muss, um jede Menge Zuschauer zu begeistern. Gepaart mit einer vernünftigen Gestaltung der Eintrittspreise ist das Konzept der IDM und der Schleizer Organisatoren voll aufgegangen. Nun folgt ein weiteres Auslandsgastspiel in Assen bevor die Superbike-1000-Klasse im Rahmenprogramm des Superbike-WM-Laufes auf dem Lausitzring am 20. August ihren Auftritt hat. Dann kommt am 03. September der Lauf in Oschersleben und das Saisonfinale am 01. Oktober in Hockenheim.

3 Meinungen zu “Int. Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) am Schleizer Dreieck erneut Zuschauermagnet

    • Mike Jordan sagt:

      Leider wurde Thomas Walther im ersten Lauf „wegen technischen Verstoß“ im Klassement um vier Plätze zurückversetzt.

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