Päivarinta und Birchall in Schleiz unschlagbar

Das Siegerpodest am Sonntag (v.l.n.r.): Ben und Tom Birchall, die Sieger Adolf Hänni und Pekka Päivarinta sowie Tim und Tristan Reeves.

Die Seitenwagen-Weltmeisterschaft ist nach einem Jahr Pause mit spannenden Rennen an das Schleizer Dreieck zurückgekehrt. Für die zahlreichen Zuschauer hatte sich das Kommen gelohnt. Sie sahen am Samstagnachmittag einen Sprint über 40 Kilometer und am Sonntag das Hauptrennen der besten Seitenwagen-Piloten der Welt über die doppelte Distanz.

Beim letzten Auftritt 2007 war es Markus Schlosser, der in Schleiz sensationell gewann. Schlosser bestreitet in diesem Jahr keine WM-Läufe, sein damaliger Co-Pilot Adolf Hänni wechselte zum inzwischen mit Weltmeisterehren ausgezeichneten Finnen Pekka Päivarinta. Auch beim dreifachen Weltmeister Tim Reeves hat sich in der Zwischenzeit einiges geändert. Er holte seinen Bruder Tristan, der ihm bereits zu zwei seiner Titel verhalf, zurück ins Boot. Die Britten haben beste Erinnerungen an das Schleizer Dreieck, gewannen sie doch hier 2006 einen Reifenpoker bei abtrocknender Strecke und auch 2005 hatte man nach einem hinreißenden Duell mit Jörg Steinhausen die Nase vorn.

Sprint:

Zurück an Bord! Bei Tim Reeves sitzt wieder Bruder Tristan im Boot.

Das Sprintrennen und damit der Auftakt der Seitenwagen-Weltmeisterschaft 2009 ging bereits am Samstag über die Bühne. Auf der 3,805 Kilometer langen Naturrennstrecke entschieden die Brüder Tom und Ben Birchall das 11-Runden-Rennen vor dem amtierenden Champion Pekka Päivarinta für sich. Päivarinta kam mit 3,5 Sekunden Rückstand ins Ziel, Ex-Weltmeister Tim Reeves hatte bereits über eine halbe Minute Rückstand.
Für positive Nachrichten sorgten auch die deutschen Piloten. Allen voran Mike Roscher und sein französischer Co Gregory Cluze konnten mit Platz fünf einen Erfolg verbuchen. Weiter belegten Kurt Hock/Enrico Becker und Wolfram Centner/Andy Wolfram Platz acht bzw. zehn.

Hauptrennen:

Quer geht mehr! Pekka Päivarinta driftet mit Beifahrer Adolf Hänni zum Sieg im Hauptrennen.

Auch am Sonntag sollte sich der Sieg zwischen den jungen Birchall-Brüdern und dem erfahrenen Gespann Päivarinta/Hänni entscheiden. Zunächst waren es die Briten, die an die Spitze stürmten, Päivarinta ließ aber nicht locker und ging an den Sprintsiegern vorbei. Diese konterten nur wenig später und bremsten den Weltmeister am Ende der Start-Ziel-Gerade gnadenlos aus. Die Hatz zur Zielflagge verlor schlussendlich durch überrundete Fahrer ein wenig an Dramatik. Auf der Linie hatte Pekka Päivarinta jedoch nur eine Sekunde Luft zwischen sich und den Verfolgern.

Da bleibt kein Auge trocken. Ben Birchall bremst seine LCR-Suzuki mit viel Mut und Geschick an Päivarinta vorbei.

Auf den dritten Platz kam wie schon am Samstag Tim Reeves, dessen Bruder Tristan sich erst wieder an den Platz im Seitenwagen gewöhnen muss. Bedenkt man aber, dass die Briten aufgrund von Motorproblemen auf einen Standartmotor mit deutlich weniger Leistung zurückgreifen mussten, so kann man annehmen, dass sie bei den nächsten Rennen wieder ein Wort um den Sieg mitreden werden.

Das Duell des Wochenendes. Die Birchalls lieferten sich einen packenden Kampf mit dem amtierenden Weltmeister.

Gute Resultate gab es auch wieder von den deutschen Startern. Wolfram Centner/Andy Wolfram sahen das Ziel als Siebente. Mike Roscher steuerte seine LCR-Suzuki auf den achten Platz, es hätte jedoch noch wesentlich weiter nach vorn gehen können. Schon kurz nach dem Start musste er die Box ansteuern, konnte aber nach schneller Reparatur am Gespann weiterfahren. Danach brannte er mit Co Gregory Cluze schnellere Zeiten als die Drittplatzierten Reeves/Reeves in den Schleizer Asphalt und arbeitete sich Platz um Platz wieder nach vorn.

Rahmenrennen:
Wie schon in den vergangenen Jahren war das Sidecar-Event in Schleiz bereits ein kleiner Vorgeschmack auf die TT-Rennen Mitte Juni auf der Isle of Man. Klaus Klaffenböck sammelte Testkilometer mit seinem neuen Beifahrer Darren Hope und stimmte das F2-Kurzgespann auf der thüringischen Berg- und Talbahn auf das härteste Straßenrennen der Welt ab. Mit zwei souveränen Siegen bei den Rennen der Internationalen Gespannmeisterschaft (IGM) ließ der Österreicher sogar einige F1-Gespanne hinter sich.

Andreas Meklau (13) kontrollierte den zweiten Superstock-1000-Lauf der Alpenländer von der Spitze aus. Nur Milos Milovanovic (51) konnte ihm annähernd folgen.

Bei den Rennen der Solomotorräder bis 600 bzw. 1000 Kubikzentimeter gingen diesmal die Landesmeisterschaften der Schweizer und der Österreicher gemeinsam an den Start, jedoch mit getrennter Wertung.

Andreas Meklau war auf seiner neuen Yamaha R1 das Maß der Dinge. Er gewann zwei Mal vor Milos Milovanovic auf Suzuki das österreichische Rennen. Im ersten Lauf musste sich Meklau jedoch dem Liechtensteiner Horst Saiger um 3 Zehntel geschlagen geben. Der sicherte sich damit den Sieg unter den Eidgenossen. Im zweiten Lauf entschied diese Wertung Gregory Junod mit Gesamtplatz drei für sich.

Bei den 600ern trat der Schleizer Daniel Puffe als Gaststarter an und konnte sich gut in der Spitzengruppe behaupten. Im ersten Rennen reichte es zum zweiten Platz hinter Roman Raschle (SUI). Mit Gesamtplatz drei gewann Yves Polzer die Wertung der Österreicher, gewertet wurde er aufgrund der Carbon-Verkleidung an seiner Maschine jedoch mit den Schweizern. Deshalb durfte sich Stefan Schrammel über zwei Siege in der Österreichischen Meisterschaft freuen. Kawasaki-Pilot Raschle entschied auch das Sonntagsrennen für sich, gefolgt von Markenkollege Pascal Nadalt (SUI). Yves Polzer wurde wiederum Dritter. Daniel Puffe musste sich nach einem harten Kampf um Platz drei schließlich mit dem sechsten Rang zufrieden geben.

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