Mit Bahnsportlern unterwegs – Ein Ausflug zur Legende Hans Zierk

Im Herbst eines jeden Jahres, nach dem Ende der Motorrennsportsaison, beginnen die Sportfreunde ihre Motorräder bzw. Rennautos wieder für die neue Saison auf Vordermann zu bringen. Damit sie an den Rennen des neuen Jahres wieder erfolgreich teilnehmen können. Zu diesen gehören auch die beiden aus Borsdorf stammenden Brüder Dietmar und Hagen Tripke. Beide waren früher erfolgreiche Speedwayfahrer für den MC Post Leipzig.

Ihre Heimbahn war in der Motodrom am Leipziger Cottaweg. Über ihren Vater Martin, welcher auch ein erfolgreicher Fahrer war (Sand-, Grasbahn und Speedway), kamen beide schon frühzeitig mit dem Bahnsport in Berührung. Obwohl beide ihre aktive Rennsportzeit seit einigen Jahren beendet haben, nutzen sie die Winterzeit um ihre Speedwaymaschinen für Oldtimerrennen herzurichten oder um die Motorräder von anderen Sportfreunden zu überholen. Vor allem Dietmar ist immer noch bei Oldtimerrennen auf der Bahn als Teilnehmer am Start. Zur Reparatur der Motorräder werden auch immer wieder Ersatzteile benötigt. Eine der wichtigsten Adressen für Ersatzteile von Bahnsportmotorrädern befindet sich in Lehrte bei Braunschweig: das Autohaus Zierk. Kurz vor Weihnachten 2013 war so eine Fahrt von beiden geplant. Zu dieser Fahrt nahmen sie mich mit. Mein Wunsch war es, einmal die Bahnsportlegende Hans Zierk kennenzulernen. Im Gepäck hatte ich meine Sammlung über die Sandbahnrennen auf der Trabrennbahn Panitzsch, um mit ihm über diese Zeit zu fachsimpeln. In Lehrte angekommen, hatten wir das Glück so gleich von ihm empfangen zu werden. Er nahm uns mit in sein Büro. An den Wänden seines Büros konnten wir Bilder und Pokale von seiner aktiven Zeit als Bahnsportler betrachten. Als ich dann meine Sammlung über die Sandbahnrennen auf den Tisch legte, begannen bei ihm die Augen zu leuchten. In ihm kamen beim Ansehen dieser Dokumente sofort alte Erinnerungen von seiner damaligen Zeit in Panitzsch zurück.

Der Autor Gerhard Otto mit Hans Zierk (rechts), dahinter Dietmar und Hagen Tripke (rechts)
Der Autor Gerhard Otto mit Hans Zierk (rechts), dahinter Dietmar und Hagen Tripke (rechts)

Die Bahnsportlegende Hans Zierk

Hans Zierk wurde 1934 in Triebsee in Mecklenburg-Vorpommern geboren. Bereits 1949 begann er mit dem Bahnsport. Dabei wurde er und sein Bruder Manfred von seinem Vater Ernst unterstützt. Er ist eine der noch wenigen lebenden Bahnsportlegenden, die auf der Panitzscher Trabrennbahn an den Sandbahnrennen teilgenommen haben. Viele werden sich noch an seine erfolgreichen Rennen auf der Panitzscher Bahn erinnern. Die harten Positionskämpfe mit Artur Flemming (Berlin) und die Wettkämpfe mit den westdeutschen Bahnsportlern wie u.a. Josef Hofmeister (Abensberg), Rudi Bleierer (München), Albin Siegl (Gröbenzell) oder Alfred Dannmeyer (Hamburg). So manches Sandbahnrennen hat er dabei erfolgreich beendet. An allen in Panitzsch veranstalteten Sandbahnrennen hat Zierk teilgenommen, 1950 noch als Ausweisfahrer und seit 1951 als Lizenzfahrer. Sein Vater Ernst Zierk war Teilnehmer des 1. Panitzscher Sandbahnrennen im Jahr 1950. Sein jüngerer Bruder Manfred war von 1952 bis 1959 in Panitzsch dabei. Dieser ist bereits vor 10 Jahren verstorben. Bis 1959 wurde Hans Zierk 8 mal DDR-Meister im Sand- und Grasbahnsport in den Klassen 350 und 500 ccm.

Familie Zierk siedelte 1960 schließlich in die Bundesrepublik über. Bereits 1961 machte sich die Familie mit einem Ford-Autohaus in Lehrte bei Braunschweig selbstständig. Hans Zierk ist noch heute Geschäftsführer von diesem, zu der auch eine Tankstelle gehört.

Hans wurde erst wieder ab 1966 sportlich aktiv. Seine aktive Rennsportkarriere beendete er 1977. Auch in dieser Zeit war er sehr erfolgreich. So wurde er u.a. Nord-Westdeutscher Bahnmeister 1967 und 1971 und 1968 Dritter in der deutschen Langbahnmeisterschaft. In seinem Autohaus betreibt er nach dieser Zeit eine eigene Bahnsportabteilung. In diesem Bereich werden Motoren für den Bahnspot getunt. Zuerst war er GODDEN-Generalimporteur, dann später wechselte er zu JAWA. Auch bei dieser Arbeit war er stets erfolgreich. So war Simon Wigg (GB) mit allein auf HZ -getunten Motoren fünfmal Weltmeister. Auch in jüngerer Zeit waren Kelvin Tatum, Bernd Diener, Ralle Löding und Benny Hegener erfolgreich mit Motorrädern mit HZ-Motoren. Im Jahre 2004 gewann Gerd Riss die Langbahnweltmeister auf einem HZ-getunten Motorrad.

Nachdem wir beide uns durch die umfangreiche Sammlung mit Fotos durchgekämpft hatten, dürfen die beiden Tripkes zu ihrem Anliegen kommen. Als beide ihr gesamtes Geld in Motorradersatzteile umgesetzt hatten, ging für mich dieser Wunsch, Hans Zierk kennen zu lernen zu Ende. Ich wünsche Hans noch schöne Jahre in seiner gewohnten Umgebung, Gesundheit und Schaffenskraft. Ich glaube und hoffe seine vielen Motorsportfreunde werden Hans Zierk seinen 80. Geburtstag in diesem Jahr zu einem unvergessenen Tag machen.

G. Otto

5 Meinungen zu “Mit Bahnsportlern unterwegs – Ein Ausflug zur Legende Hans Zierk

  1. Stechert sagt:

    der Vater hat Euch beiden doch den Weg zum Bergring gut geebnet und ihr habt den Weg auch gut genutzt; da spielt es auch keine Rolle , wo euere Werkstatt stand; ob neben dem Stadttor von Triebsees oder in den Werkstätten des VEB Kraftverkehr Triebsees; immer wenn ich heute dort in Richtung A 20 fahre , denke ich am Kraftverkehr und an eueren wirkungskreis; halte dich tapfer… toi toi toi r.ste.

  2. Weber Jo sagt:

    Hallo Hans,als wir vor Jahren einmal in Dingolfing nach dem Rennen zusammen gesessen sind,dachte ich nie,das einmal mit dem Rad durch Triebsees fahren könnte.Jetzt lebe ich schon 4 Jahre in Kavelsdorf bei Exen und sehe oft dein Geburtshaus! Ich bin ja aus Straubing hier her gezogen und gehe hier zu den Junioren Speedway Rennen und ich muß sagen,ich wurde hier von den kleinen Speedys SUPER aufgenommen.Man kann sagen Mecklenburger und „Waidla“Niederbayern,verstehen sich gut

  3. Hans wolter sagt:

    Hallo geehrter Hans hier ist ein immer noch bewundere von dir bin ein tribseeser
    Ein Neffe von Friedrich Holstein habe dich vor Jahren besucht war ein wunderbares Wiedersehen mit dir habe noch lange daran denken
    müssen nun musste ich heute wieder an dich denken wo ich fest gestellt habe das du vor kurzen Geburtstag hattest wo ich dich ganz herzlich und hochachtungsvoll gratulieren möchte ich hoffe das du noch lange kraftvoll,energiegeladen wie du immer bis leben wirst ein alter Gründer der aus berlin sei noch mal herzlich gegrüsst bis einmal

  4. Inge Renhardt-von der Ahe sagt:

    Inge Reinhardt 20. 07. 2019
    lieber Hans, an deinem 85. Geburtstag habe ich ein Foto von deinem Elternhaus und dem benachbarten Stadttor gemacht in der Hoffnung, dass du dich über einen Gruß aus der alten Heimat freust (per Post abgesandt).
    Wenn ich an dem ehemaligen Zierkschen Anwesen vorbei fahre, denke ich an die fünfziger Jahre, als eure Busse fuhren, in denen deine tüchtige Mama das Fahrgeld kassierte, und an die Hochzeit deines Freundes Fritz S., die wir gemeinsam feierten – lange her – Nun zum 85. die herzlichsten Glückwünsche und alles Gute

  5. Legde,Hanna Berlin sagt:

    Ich weiss nicht,warum ich heute ans Teterower Bergringrennen denken musste.An die Brüder Zierk und Arthur Flemming in derSüdkurve,heute 81 Jahre lebt man ja von Erinnerungen.Danke für den vielen Dreck ,der uns um die Ohren flog .Beste Gesundheit wünschend .

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